Tagebuch Karibik

Karibik – Tagebuch – Seite 26

29.05. – 04.06.2024

Jetzt wird es holländisch…

Der Marinero weist uns mit seinem Dinghy unsere Boje zu und gibt uns direkt einen Handzettel mit allen Regeln, die wir zu beachten haben. Zuerst einmal müssen wir zur Einwanderungsbehörde und zum Zoll – beide – Skipper alleine, wie sonst eigentlich üblich – reicht hier nicht. Danach zur Marina – Boot anmelden und Platz am Dinghysteg. Kostenlos ist hier auf Bonaire nichts – ist schliesslich ein Marinepark.

Nach Erledigung der Formalitäten erkunden wir die kleine Hauptstadt Kralendijk und sind ganz angetan. Es gibt bunte Häuser, stylische Restaurants und Bars und Boutiquen, die zum Shoppen einladen. Viele Niederländer sind hier sesshaft geworden, die Amtssprache ist Niederländisch aber wir hören auch viel Deutsch. Spanisch und Englisch wird auch gesprochen – sprachbegabt sind sie, die Holländer, wir Grenzländer wissen das.

Musik ertönt von überall – oft wird Radiomusik gespielt und in den Werbepausen hören wir: „Besuchen sie das Shoppingoutlet von Roermond…“ – schon notiert.

Wir können nicht wiederstehen und kaufen ein paar Serviceteile in „Delfter Blau“

Die meistgesprochene Sprache ist hier übrigen Papiamentu – eine Kreolsprache der Ureinwohner, die ebenfalls Amtssprache ist…

Das Essen dagegen gibt sich spanisch – es gibt Burritos und Tapas und Quesadillas…

Im Touristbüro erfahren wir, dass im Moment die Bonaire – Culinair Wochen laufen und als echte Feinschmecker sind wir sofort interessiert. Wir schauen uns das Angebot an und buchen direkt einen Grillabend in The Dock. Da es keinen öffentlichen Nahverkehr auf der Insel gibt, packen wir unsere E – Scooter aus und sind jetzt auch mobil.

Mit dem Dinghy transportieren wir unsere E – Scooter an Land – wenn sie nur nicht so schwer wären…

Der Grillabend ist ein voller Erfolg, wir sitzen beim Grill in der ersten Reihe und können ein 6 – Gänge Grillmenue der Extraklasse genießen und das bei tollem karibischen Ambiente.

Hohe kulinarische Grillkunst erleben wir bei „The Dock“

Auch das Fahren mit den E – Scootern macht viel Spass und klappt hervorragend. Wir planen daher eine Erkundungstour zu den Salzsalinen und Flamingos. 40 Km ist die Rundtour – das sollten die Scooter so eben schaffen… Frisch aufgeladen machen wir uns auf den Weg. Das Ziel erweisst sich als sehr ambitioniert.

Mit den E – Scootern durch die Salinenlandschaft von Bonaire.

Ein Scooter schafft es zurück bis Kralendijk, der andere muss die letzten Kilometer auf Fussbetrieb umgestellt werden… Vier Stunden sind wir auf unserer Tour in der sengenden Sonne unterwegs – statt Regenwald gibt es hier nur flaches Land, dorniges Gestrüpp, Salzsalinen, wilde Esel, Ziegen und Flamingos… „1100 wilde Esel gibt es auf der Insel.“ berichtet uns die Dame von der Donkey Sanctuary, die ich schon völlig ausgedörrt am Ende unserer Scooterrundtour anlaufe. Für uns gibt es hier kalte Getränke und ansonsten Hilfe für alte und kranke Esel…

Mehrmals begegnen uns Wildesel auf unserer Tour.

Die Hitze schafft uns und wir ziehen uns erst einmal zu einem Mittagsschlaf aufs Boot zurück – vielleicht ist Regen und Regenwald doch gar nicht so übel…

Bonaire wird für uns vor allen Dingen kulinarisch – es gibt eine hervorragende Eisdiele – die wir täglich aufsuchen und wir gönnen uns noch ein peruanisches Menu – Culinair – mal ganz etwas anderes – sehr lecker.

Eine bunte Vogelwelt bewohnt die kleine Insel Bonaire.

Aber es gibt auch Schatten im sonnigen Paradies – die Toiletten streicken und müssen gereinigt werden – eine Arbeit die Bernds Laune auf den Nullpunkt bringt. Positiv ist nur, dass es hier gute Baumärkte gibt und so kann alles Nötige beschafft werden.

Ein weiteres Ärgernis bringen Motorradfahrer, die mit lauten Auspuff und Fehlzündungsgeknalle abends bis spät in die Nacht auf der Strandpromenade ihre Runden drehen – nervig und sinnentleert…

Eine Woche verbringen wir auf Bonaire und dann heisst es für uns wieder: Leinen los – eine Tagestour soll uns zur nächsten ABC – Insel bringen: Curacao.

Pelikane – diese behäbig wirkenden Tiere sind hervorragende Flieger, Fischer und Taucher…

2 Comments

  • Wolfgang Schlipf

    Hallo zusammen!
    Ich verfolge Eure Berichte seit ich selbst nicht mehr in der Karibik bin (unsere Lagoon-380 liegt bis November in Trinidad) mit noch größerem Interesse und Vergnügen. Habe auch bereits alle alten Berichte nachgelesen und gesehen, dass wir längere Zeit kurz hintereinander her gesegelt sind. Habe auch schon Vorfreude auf das gewonnen, was ich letzte Saison nicht mehr besuchen konnte, aber nächste Jahr nachholen werde.
    Ich bewundere Eure Energie zum ständigen Schreiben und die qualitativ hochwertigen Fotos!
    Ich wünsche Euch weiterhin so viel Umsicht, insbesondere jetzt in der vermutlich härteren Hurrikansaison, immer die berühmte handbreit Wasser unter Euren Kielen!
    Liebe Grüße
    Wolfgang Schlipf von der Mare Calypso
    (wir hatten auch schon WhatsApp-Kontakt,
    Danke auch für die Tätigkeit als Admin)

    • Petra Guertler

      Hallo Wolfgang, danke für dein Feedback, es ist immer schön, von Lesern ein Feedback zu bekommen. Interessant, dass sich unsere Wege bisher hätten bereits kreuzen können, aber vielleicht klappt es in der nächsten Saison, wenn wir wieder in der Karibik unterwegs sind. Unsere aktuelle Reise endet auch bald – in Aruba kommt unsere SY Joline aus dem Wasser und wir fliegen für die nächsten Monate nach Deutschland zurück. Dir auch faire winds – eine gute Zeit auf Land und einen guten Start in deine neue Segelsaison. LG Petra

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