Karibik – Tagebuch – Band II – Nr. 9
01.01.2025 – 06.01.2025
Auf zu neuen Ufern.. Nordküste der Dominikanischen Republik
Das Neue Jahr 2025 hat begonnen und auch wir machen uns auf die Dominikanische Republik weiter zu umrunden. Jonah und vor allem Toni steckt die Erinnerung an die Mona – Passage noch in den Knochen, aber nachdem uns Wind und Wellen hold sind für eine vergleichsweise entspannte Tour an der Nordküste machen wir uns am ersten Tag des Neuen Jahres auf um: Neue Ziele und neue Abenteuer zu erleben…
In drei Tagen wollen wir unseren letzten Halt in der Dominikanischen Republik erreichen – die Ocean World Marina bei Puerta Plata. Rund 160 Seemeilen müssen wir zurücklegen, das heißt zwei stramme Tagestouren und ein kürzerer Schlag. Planmäßig laufen wir unsere nächsten drei Stopps an, das Meer gibt sich recht friedlich, wir sind mal wieder das einzige Segelboot auf weiter Flur…
Wir werfen unsere Angeln aus und Jonah und Toni machen ihre ersten Erfahrungen als Hochseefischer. So einen großen Fisch an Land bzw. aufs Boot zu ziehen ist harte Arbeit – denn der Fisch kämpft mit aller Kraft um sein Leben. Wir haben zwar jede Petri Heil aber kein Angelglück. Alle Fische, die wir rausziehen sind Barrakudas und die sollte man wegen der Vergiftungsgefahr mit der Rotalge Ciguatera, die sich im Fleisch dieser Räuber einlagert, in dieser Region nicht verspeisen. Also bleiben unsere Teller leer und die Fische werden wieder in die Freiheit entlassen…
Gut eine Stunde bevor die Marina Ocean World ihre Tore für die Nacht (eigentlich später Nachmittag) schließt, laufen wir in den geschützten Hafenbereich ein. Hier werden wir nun die nächsten Tage verbringen uns für die nächsten zwei Monate verproviantieren und auf das passende Wetter zum Auslaufen auf die Turks & Caicos warten.
Am nächsten Tag gibt es erst einmal wieder einen Geburtstag zu feiern, Jonah vollendet sein drittes Lebensjahrzehnt… Nach einem ausgiebigen Geburtstagsfrühstück machen wir uns auf, den Tag im angrenzenden Freizeitpark Ocean World Adventure Park zu verbringen. Für nicht ängstliche knapp 65,- USD kann man hier seinen Tag mit verschiedenen Tieren verbringen – wer den Tieren sehr nah kommen möchte, ist hier gut aufgehoben, Seelöwen, Haie, Delfine und große und kleine Papageien zeigen interaktive Shows mit ihren Trainern und kommen den Besuchern sehr nahe.
Mit den Papageien kann man beim Füttern auf Tuchfühlung gehen und in einem „Riff“ kann eine Schnorchel Tour gemachen werden. Das Riff ist natürlich künstlich, aber die Fische sind echt und es gibt ganze Schwärme von kapitalen Exemplaren. So kann ich mich in Fischschwärmen tummeln und den Tieren sehr nah kommen, das hat auf jeden Fall etwas.
Gegen Einwurf großer Scheine kann man dann auch noch Haie streicheln, füttern und mit ihnen schwimmen und gegen Abgabe noch größerer Scheine ist in den verschiedenen Becken Schwimmen und Kuscheln mit den Delfinen buchbar. Zwanzig Delfine wohnen im Park und sie geben sich äußerst gesellig. Bei den Wegen über das Wasser kommen die neugierigen Gesellen den Besuchern immer wieder sehr nahe und gerne bieten sie auch mal Sondereinlagen ihres Könnens – besonders gerne wenn ein Trainer vorbeiläuft und Aussicht auf Fisch winkt…
Auch wenn wir nur den normalen Eintritt bezahlt haben genießen wir doch die Nähe zu den Tieren und verbringen einen erlebnisreichen Tag im Park. Das Rudelbaden in der Schwimmarea klemmen wir uns aber dann und nehmen uns ein Uber nach Puerta Plata. Obwohl hier regelmäßig Kreuzfahrtschiffe anlegen – auch jetzt sind zwei Cruiser vor Ort – ist der restaurierte und ansehnliche Stadtteil sehr begrenzt und beschränkt sich weitestgehend auf die allseits angepriesene Umbrella – Street. Eine Handvoll Restaurants und Geschäfte sind hier angesiedelt und schnell durchschritten – auf dem nahen Hauptplatz brandet noch die Weihnachtsdeko…naja…. einen weiteren Besuch wird es für uns nicht geben…
Wir nehmen noch einen Cocktail in einer Roof – Top – Bar und anschließend ein Geburtstagsabendessen. Jonah wagt sich an ein Mofongo – hier das Nationalgericht…. Kochbananen in Förmchenform mit diversen Beilagen… Ich probiere eine Gabel – meine erste Mofongo Begegnung hatte ich in Puerto Rico – Horizont erneut erweitert – noch einmal wird es diese Nationalspeise bei mir nicht mehr in die Endausscheidung schaffen…
Am Montag heißt es dann Abschied nehmen – Jonah und Toni fahren über Land zurück zum Flieger in Punta Cana. Ein paar Tage machen sie noch in Santo Domingo Station, dann ist ihr Urlaub zu Ende.
Wir werden die nächsten Tage noch vor Ort bleiben – Wäsche waschen, Proviant anlegen für die folgenden teuren Inseln und auf unsere neue Crew warten. Die beiden Bodenseekapitäne Mona und Simon wollen ihre Kenntnisse nun aufs offene Meer bringen. Zwischen Studium und Arbeitsaufnahme wollen sie noch ein paar Monate die Karibik und Südamerika erkunden und mit uns über die Turks & Caicos bis nach Georg Town auf den Bahamas segeln.