Land und Leute

Carneval in Guadeloupe

11.02.2023

Karneval in der Karibik

Dem Karneval kommt in der Karibik eine besondere Bedeutung zu.

Das moderne Museum in Point-a-Pitre über die Sklaverei widmet diesem Thema einen eigenen Abschnitt. Die Sklaven fanden im Karneval für sich eine Ausdrucksmöglichkeit, das christliche Fest zum Beginn der Fastenzeit ihrer Herrn, mit der Kultur aus ihren Herkunftsländern zu verbinden und so ihrer Identität Ausdruck zu verleihen und zu pflegen.

Und so herrscht einige Tage Ausnahmezustand, wobei nicht der Rosenmontag, sondern der Dienstag – Mardi Gras – den Höhepunkt darstellt.

Es gibt viele Karnevalsvereine, die jedes Jahr Motive erarbeiten und an verschiedenen Orten Paraden durchführen.

Als Musikinstrumente beherrschen Trommeln das Bild, aber auch Conchamuscheln als Blasinstrumente und Kokosnüsse als Rasseln.

In den Kostümen spiegeln sich immer wieder afrikanische Motive und Themen. Immer wieder taucht das Affenkostüm auf und allgegenwärtig – Männer und Jungen die mit Peitschen knallen.

Aber auch aktuelle Themen wie Umweltverschmutzung und Vermeidung der Ursachen für Krebs werden in den Gruppen dargestellt.

Die Parade zieht sich über Stunden, nicht nur der Größe wegen – 38 Tanz- mit eigenen Musikgruppen sowie weitere 20 Kapellen sind in Guadeloupe an der Parade beteiligt, sondern auch, weil zwischen den einzelnen Kapellen und Gruppen ein größerer Abstand herrscht, damit jeder seine individuelle Bühne hat.

Dazu kommen noch private Gruppen, Autosconvois und auch Mc Donalds hat einen Wagen mit Livegesang auf den Weg gebracht…

Die Schaulustigen sitzen am Straßenrand und haben Zeit und Proviant im Gepäck. Singen, Tanzen und Schunkeln, wie wir das aus Deutschland kennen, ist nicht üblich, es werden auch keine Bonbons oder anderen Goodys geworfen.

Karnevalsparade in Point-a-Pitre / Guadeloupe
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