Karibiktagebuch II 26
Tagebuch Karibik Band II

Karibik – Tagebuch – Band II – Nr. 26

21.03. – 24.03.2025

Da waren es nur noch drei…

Da die alte Eisenbahnbrücke in Marathon defekt ist und eine Lücke aufweist, können wir mit unserem hohen Mast dort hindurch segeln und unseren Weg fortsetzen. Zuerst segeln wir vorbei an der 7 – Miles – Bridges die Marathon mit der nächsten Insel Bahia Honda verbindet. Hier wurde wirklich viel Beton verarbeitet.

Durchfahrt Marathonbruecke
Die alte Brücke in Marathon ist nicht mehr in Takt und hat nun eine Durchfahrtsmöglichkeit für uns.

Wind und Wetter müssen wir erfahren, sind in den Keys ständig im Umbruch – nach Sturm folgt Flaute – und so müssen wir bei der Weiterfahrt auch mal den Motor zuschalten.

7 Miles Bridge
Die 7 – Miles – Bridge verbindet Marathon mit der nächsten Insel Bahia Honda. Sie ist die Längste von insgesamt 42 Brücken die die Keys mit dem Festland verbinden.

In der Sonne ist es warm, doch der Wind ist kalt und wir greifen wieder zu langer Hose und Pullover…

Bernd in Schlechtwetterkluft
Sunshine State?

Zwischen Flachwasserzonen und Bojenbänken von ausgelegten Lobsterfallen müssen wir wachsam steuern um nicht wieder fest zu hängen. Der Bahia Honda State Park ist unser nächster Ankerstopp.

Hier ankern wir zwischen der alten Brücke – die ebenfalls eine Öffnung hat und der neuen Brücke, über die der Verkehr der Florida Keys brandet. Die Insel selbst ist das Ziel von einheimischen Badegästen. Es gibt einen Strand mit Sanitäreinrichtungen und man kann auf der alten Brücke – ein Stück – spazieren gehen und hat von dort einen schönen Blick über die Keys.

Zwei Bruecken Bahia Honda
Alte und neue Brücke von Bahia Honda – da die alte Brücke einen Durchgang hat, können wir zwischen den beiden Brücken unseren geschützten Ankerplatz finden.

Vom Strand aus können wir dann den Sonnenuntergang, der die beiden Brücken in ein schönes Licht rückt bei Trommel Rhythmen genießen.

Bahia Honda Bridge im Abendrot
Sonnenuntergang in Bahia Honda.

Weiter geht´s mit einem Ankerstopp zu unserem letzten Stopp in Florida – Key West.

Mit Key West erreichen wir die Südspitze der USA…. um uns vor der Stadt an eine Boje zu legen (ankern wird hier nicht empfohlen und ist aufgrund des steinigen Bodens und des oft flachen Wassers nur weit draussen möglich), müssen wir diese Südspitze erst einmal umfahren. Dann finden wir in dem großen Bojenfeld für uns ein Plätzchen, wenn auch nicht in der ersten Reihe. Das Anlegen an einer Boje ist aufgrund der Höhe des Katamarans kein leichtes Unterfangen, besonders wenn an der Boje keine Holeleine hängt und die Boje aufgrund des Gewichtes nicht aus dem Wasser gezogen werden kann… Der Segler vom Nachbarboot eilt uns zur Hilfe.

Anlegemanoever Boje
Hilfe naht vom Nachbarboot – Anlegen an einer Boje ist aufgrund der Höhe eines Katamarans gar nicht so einfach…

Nach erfolgreich vollbrachten Anbojemanöver lassen wir den Tag an Bord ruhig ausklingen und geniessen es erst einmal, angekommen zu sein. Ausserdem soll Vegetarier Florian sich an seinem vorletzten Abend noch den letzten Tofu einverleiben.

Am nächsten Morgen brechen wir früh auf – für unsere Verhältnisse – um uns die Stadt anzusehen. Der Weg mit dem Dinghy ist recht weit wie wir feststellen müssen, dafür gibt es ein grosszügiges gesichertes Dinghydock, das mit der Bojenmiete ebenfalls abgedeckt ist.

Auch in Key West gibt es eine kostenlose Buslinie – den Duval Loop – er durchfährt in 18 Stationen einmal den ganzen Ort. Diesen wollen wir zum Einstieg nutzen, um uns erst einmal einen Überblick über die Stadt zu verschaffen. Also laufen wir zur ersten Haltestation – die ist leider aufgehoben – es finden Teerarbeiten statt – der Straßenabschnitt ist gesperrt, die Strasse bekommt eine neue Decke. Der Bauarbeiter – ja, es wird hier tatsächlich tatkräftig gearbeitet – weisst uns den Weg zur nächsten Haltestelle.

Bauarbeiter
Key West bekommt eine neue Strassendecke – viele Hände… schnelles Ende…

Bernd muss uns noch persönlich einklarieren, daher trennen sich erst einmal unsere Wege – während Bernd den Offiziellen einen Besuch abstattet, lassen es Florian und ich uns in einer Bar gutgehen bei Bier und Salat – natürlich bekommt Bernd nach getaner Arbeit auch noch ein Bierchen und dann sind wir zu neuen Abenteuern bereit.

Schild Duval Loop
Der kostenlose Bus verfügt überall im Ort über Haltestellen an denen man sich einsammeln lassen kann.

Im Duval – Loop nehmen wir erst einmal eine Rundtour und sind von Key West hellauf begeistert. Schöne restaurierte Häuser überwiegend im Kolonialstil. Blühende Gärten – überall Bars, Cafes und Restaurants die zum Verweilen einladen und kleine Geschäfte zum Stöbern. Hier lässt es sich aushalten. Bernd und ich entscheiden spontan, länger zu bleiben und unsere Abreise zu verschieben…

Nach dem Rundkurs im Bus steigen wir an der Südspitze aus – der Endpunkt der USA ist durch ein Monument gekennzeichnet… die Schlange der Kreuzfahrttouris um mit der Betonboje für ein Erinnerungsfoto zu posieren ist lang… wir entschließen uns daher, auf das Bojenkuscheln zu verzichten und nur die Boje während eines Modelwechsels auf einem Bild festzuhalten. Also – auch wenn wir nicht auf dem Foto sind…wir waren da !!!

Touris vor der Southernmosttonne
Hauptattraktion für die Touristen – ein Foto am südlichsten Punkt der USA.

Auf dem Rückweg kommen wir noch am Ernest Hemmingway Haus vorbei, der hier in den 20er/30er Jahren ein Jahrzehnt gelebt hat. Auf eine Besichtigung verzichten wir – das Highlight sollen 56 Katzen sein, die hier leben – angeblich alles Nachkommen der ehemaligen Katzen des Katzenliebhabers Hemmingway…

Rechtzeitig zur Happy Hour erreichen wir das Gartenrestaurant „First Flight“ und stärken uns mit Bier und Häppchen – die Nachbarin am Tresen zieht uns gleich in ein Gespräch – die Amis sind immer zu einem Schwätzchen aufgelegt… ihre Mutter war in Rammstein stationiert, daher hat sie gleich erkannt, dass wir Deutsch sprechen…

Bier First Flight
First Flight – das „Geburtshaus“ der amerikanischen Fluggesellschaft „PanAm“. 1991 ging die Linie in Konkurs.

Nach drei Pint Bier und einem gefüllten Magen ist unsere Abenteuerlust für heute erfüllt und wir machen uns auf „Söckchen“ und „Joline“ wieder zu vereinen.

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