
Karibik – Tagebuch – Band II – Nr. 33
Kubas Nordküste entlang bis tief in den Westen… und darüber hinaus…
14.04. – 20.04.2025
Am Sonntag ist das Wetterfenster wie erhofft gut und wir legen in der Hemingway Marina ab. George und die Marina Angestellten winken uns zum Abschied zu. Das Auschecken am Zoll Steg geht recht zügig, die Bootsinspektion auch, dann stechen wir in See. Zuerst müssen wir den Hafen verlassen, aufgrund eines vorgelagerten Riffs ist die Passage eng und schaukelig – bei zu viel Seegang geht es hier wirklich nicht raus.

Doch heute sind die Voraussetzungen gut, wir schaukeln uns durch die Riffpassage und erreichen das offene Meer – nun geht es zur Westküste, die wir in ein paar Tagen mit einigen Zwischenstopps erreichen wollen.
Am Abend haben wir unserere erste Etappe geschafft und ankern in der Bahia Honda – eine tiefe Bucht umgeben von Mangroven – wir liegen sehr ruhig – schwimmen wird hier allerdings nicht empfohlen – Krokodile kreuzen… allerdings bekommen wir keines zu Gesicht…
Bei der nächsten Etappe erreichen wir am späten Nachmittag die Cayo Levisa. Hier treffen wir einen kanadischen Segler wieder, dem wir in der Hemingway Marina bereits begegnet sind – sie wollen weiter zur Südküste Kubas.
Auf der kleinen Insel gibt es ein Resort, also legen wir mit dem Dinghy am Steg für die Ausflugsboote an. Die Crew des grossen Ausflugbootes lagert gerade am Pier und hilft beim Anlegen. „Das Ressort ist abends nicht in Betrieb… kein Strom – aber wir können der Anlage gerne einen Besuch abstatten.“

Also machen wir uns auf – über Holzstege geht es zur weitläufigen Einrichtung mit Bungalows, Restaurant, Bar und Serviceeinrichtungen. Es ist alles topgepflegt und menschenleer. Schade, denn das ist ein sehr idyllischer Ort hier. Die Männer bieten uns an, ein Menue für uns zuzubereiten – aber wir lehnen dankend ab.
Am nächsten Tag sehen wir, dass das Ausflugsboot eine handvoll Tagesgäste auf die Insel bringt – Tagesgäste gehen auch ohne Strom…

Wir aber ziehen weiter, wir hängen zeitlich sowieso schon ganz schön hinter unserer Planung zurück und haben in der Marina in Guatemala schon Bescheid gegeben, dass wir später im Rio Dulce ankommen werden. Ist aber kein Problem, wenn wir da sind, sind wir da und dann wird das Herausholen von Joline zeitnah organisiert…
Am nächsten Ankerplatz in der Punta Alonso Rojas umgeben von Mangroveninseln sind wir wieder das einzige Boot auf weiter Flur. Nur eine Handvoll kleiner Hornhechte treiben um unser Boot ihr Unwesen und bringen beim Jagen das Wasser ganz schön zum plätschern. Wir beobachten sie eine zeitlang mit unserer Taschenlampe und sind erstaunt, dass so kleine Fische so viel Krach machen können.
Im Hintergrund zeichnet sich das Guaniguanico – Massiv ab und bildet ein schönes Panorama.
Weiter geht es am nächsten Morgen zu unserem vorletzten Ankerplatz in Ensenada de San Francisco, wir ankern wieder alleine in einer weiten Bucht umgeben von Mangroveninseln.

Gründonnerstag erreichen wir die Westspitze von Kuba – in der Marina Los Morros de Cabo San Antonio können wir Ausklarieren. Der Zöllner kommt extra mit dem Auto angereist, hat aber eine Autopanne und so verzögert sich seine Ankunft. Aber dann klappt es alles recht zügig – er gibt uns ein Lichtzeichen und Bernd fährt ein zweites Mal mit dem Dinghy an den Pier.

Das ist hier ein sehr verlassener Ort, neben der Zollbaracke gibt es noch ein Restaurant ohne Gäste und außer uns kein weiteres Boot. „Heute Morgen ist aber schon ein ungarischer Katamaran durchgekommen,“ weiss der Zöllner zu berichten, er will nicht den Eindruck erwecken, dass hier nichts los ist.
Leider ist die Windprognose nicht perfekt. Wind um 25 kn und konstant 2m bis 2,5m Welle von der Seite sind angesagt. Auf ein ideales Wetterfenster – also mit weniger Welle – für die Überfahrt auf die Bay Islands von Honduras müssten wir einige Tage warten, doch es drängt uns weiter. Also starten wir Karfreitag bei Tagesanbruch, bevor der Wind noch weiter zunimmt unsere Überfahrt.

Drei Tage planen wir für die Überfahrt ein. Doch wir sind sehr viel schneller unterwegs als üblich und erreichen nach einem wilden Ritt die Insel Guanaja der Bay Islands bereits am frühen Morgen des Ostersonntag… Joline kann auch Rennziege…

