
Karibik – Tagebuch – Band II – Nr. 35
Chillen in der El Bight Bay…
23.04. – 28.04.2025
Kulinarische Highlights in Bonacca?
Mittwoch machen wir uns gegen Mittag auf nach Bonacca, wir wollen dort mal das einheimische Essen testen und danach frische Lebensmittel einkaufen. Es gibt mehrere kleine Imbissläden, in denen die einheimischen ihre Kochkünste anbieten. Es ist alles sehr einfach, aber sauber. Die Köchin rattert ihr Angebot herunter, da wir aber nicht wissen was dahinter steckt, bestellen wir einfach mal was… einmal Hühnchen, einmal Käse… Wir bekommen kleine Weizenfladen – wie bestellt mit Käse bzw. mit Huhn – bestrichen ist der Fladen mit einer Bohnenpaste… ich kann sicher sagen, dass ich keine Bohnenpaste mag… Unbefriedigt verlasse ich den Laden und wir überlegen, wo ich noch einen zweiten Versuch starten kann.

Ein Einheimischer spricht uns an und zeigt uns den beliebtesten Laden im Ort. Wir haben schon einige Anwohner mit „Takeaway“ Essen von dort kommen sehen. Hier hängt sogar eine Speisekarte aus. Ich entscheide mich für ein „Chicken Stew“ und bekomme Hühnerflügel in Sauce mit Reis und kaltem Nudelsalat…. und frischen kleinen Weizenfladen… ich werde honduranische Gerichte erst einmal von der Karte nehmen…
Das Versorgungsschiff ist da – jetzt heisst es Einkaufen
Da alle Geschäfte von 12 – 14 Uhr geschlossen haben, hängen wir nochmal in der Bar vor Ort ab und trinken ein kühles Bier – ansonsten gibt es nur süße Softgetränke oder Wasser ohne Kohlensäure – da scheint Bier noch die ehrlichste Wahl zu sein.

Unser erster Besuch gilt der örtlichen Ferreteria, wie auch hier auf Bonacca die Baumärkte heissen. Der Laden ist erstaunlich gut sortiert. Neben Baumaterial gibt es auch Haushaltswaren und Medikamente. WIr finden einiges, was uns nützlich und preislich attraktiv erscheint und verlassen das Geschäft mit einer bunten Mischung: Angelhaken, Leine, Schaumlöffel, Ersatzteile für Klimaanlagen,…
Danach stürmen wir den örtlichen Supermarkt und ergänzen unsere Lebensmittel mit einer Palette Eiern, diveren Getränken und H – Milch.
Im Gemüsemarkt nebenan decken wir uns mit frischem Obst und Gemüse ein. Die Auswahl ist wirklich gut und von ansprechender Qualität. Eine Lektion in Spanish absolvieren wir nebenbei – allerdings bleiben die Namen der Obst und Gemüsesorten nicht alle hängen.

Besuch an Bord
Am Abend kommen Nick und Anja von der Amani zum Gegenbesuch an Bord. Sie wollen auch nach Guatemala in den Rio Dulce – planen ihre Ankunft dort aber erst im Juni. So werden sich unsere Wege bald wieder trennen.
Wir erkunden „El Bight“
Nachdem wir nun schon ein paar Tage vor Ort sind wollen, wir Donnerstag mit dem Dinghy los und uns die Lokation vor Ort ansehen. Die Honduraner nennen das hier deutsche Bucht, da sich hier einige Deutsche eingekauft und angesiedelt haben. So gibt es hier drei Restaurants unter deutscher Leitung…
Die Pizzeria von Hans ist jedoch nicht mehr in Betrieb – Hans ist langfristig erkrankt. Die Restauration von Hansi ist wohl in Betrieb – Gäste können wir aber nicht entdecken… So fahren wir um die Bucht herum und schauen uns die Rückseite der El Bight Bay an – hier liegen verschiedene Villen mit Blick aufs Meer – einige stehen zum Verkauf… Das dritte Lokal – „Me Casa Too“ – hat einen eigenen Steg und liegt ein Stück den Berg hinauf. Hier haben wir abends auch schon Licht brennen sehen und selbst Google kennt den Ort und die Bewertungen sind gut… Ob wir hier einmal zu Essen gehen werden und dem honduranischen Essen noch mal eine Chance geben… wir sind noch unschlüssig.

Honduras Festland – ist das sicher?
Da die Saison sich langsam dem Ende neigt, steigen wir am Donnerstag mal in die Planung für den zeitlichen Ablauf der Restzeit ein. Wir hatten in Erwägung gezogen, noch eine Woche aufs Festland zu gehen , um etwas mehr von Honduras zu sehen. Doch unsere Recherche ergibt, dass die Küstenstadt La Ceiba – in der die Fähren von den Bay Islands anlegen, als unsichere Destination gilt. Überhaupt gilt das Festland von Honduras als sehr arm und mit hoher, gewaltbereiter Kriminalität… Wir beschließen daher, unseren Besuch in Honduras auf die drei Bay Islands zu beschränken.
Wir planen die Rückreise nach Deutschland
Bei der Suche nach einem sinnvollen Rückflug werden wir dann auch fündig – Direktflüge nach Düsseldorf gibt es von hier nicht mehr. Wir werden also über Madrid fliegen, dort einen Zwischenstop für ein paar Tage machen… wenn wir schonmal da sind… und von dort dann einen Direktflug nach Düsseldorf nehmen. Am 07. Juni. werden wir abends in Deutschland ankommen…
Samstag gelingt uns endlich ein Telefonat mit Susi und Gordon, die uns ausführlich von ihrem Urlaub in Dubai berichten wollen. Wir haben jetzt eine Zeitverschiebung zu Deutschland von 8 Stunden… da ist es gar nicht so einfach ein für beide passendes Zeitfenster zu finden…
Die Temperaturen liegen hier zwischen 29 und 35 Grad – da genießen wir es, uns zwischendurch in die Koje zu legen und uns mit der Klimaanlage herunter zu kühlen… und weil das so gemütlich ist, kann man dabei auch mal einen ganzen Tag verdaddeln…
Michael Rock und das zweitgrößte Barrier Riff der Welt

Sonntag machen wir uns mit dem Dinghy auf zur anderen Seite der Insel. Hinter Bonacca führt ein Kanal durch die Mangroven. Dort soll es gute Schnorchelmöglichkeiten geben. Honduras ist mit Belize durch das zweitgrößte Barrier Reef der Welt verbunden und von Michael Rock aus soll man dort schnorchelnd einen Eindruck gewinnen können. Wir müssen ein ganzes Stück fahren um auf die andere Seite zu gelangen, dort erwarten uns – überwiegend – menschenleere Sandstrände und Tauchstationen – nett angelegt aber auch verwaist…

Aber die Landschaft ist traumhaft schön und auf unseren zwei Schnorchelausflügen von verschiedenen Stränden aus, können wir einen Einblick gewinnen in die Ausläufer des Riffs. So viele unterschiedliche intakte Korallen und eine so vielfältige Unterwasserfauna haben wir bisher noch nicht gesehen. Gut zwei Stunden schnorcheln wir durchs Wasser. Bei der Beobachtung der Unterwasserwelt vergisst man schnell die Zeit.

Beim zweiten Schnorchelausflug müssen wir dann auch noch gegen eine leichte Strömung zurück zum Dinghy schwimmen – da sind wir mittlerweile auch schon ganz schön müde und erschöpft. Fünf Seemeilen müssen wir dann noch mit „Söckchen“ zurück zum Boot. Obwohl ich mich eingecremt habe, schaffe ich es, mir einen leichten Sonnenbrand zuzuziehen… damit habe ich nach so langer Zeit in der Sonne nicht mehr gerechnet…

Gelungenes Abendessen im „Me Casa Too“
Nach diesem ausgefüllten Tag beschliessen wir ein Abendessen im „Me Casa Too“. Wir legen am Steg an und müssen dann 192 Stufen nach oben steigen. Für diese Anstrengung werden wir belohnt mit einem herrlichen Ausblick auf die Bucht. Wir sind die einzigen Gäste – es gibt chillige Countrymusik und leckeres Essen. Dazu lebhafte Geckos an den Wänden (gut gegen Ungeziefer und daher sehr beliebte Hausgäste) und neben unserem Tisch schwirren die Kolibris zu ihrer Futtertränke mit Zuckerwasser. Ein gelungener Abschluss für einen schönen Tag.

Am nächsten Tag wollen wir dann weiter segeln zu nächsten Insel. Vorab klettert Bernd noch in den Mast um den Lazybag und die Antenne zu reparieren.

Noch bevor er die Arbeiten abschliessen kann, fängt es an zu regnen… naja zu schütten… und regnet sich dann richtig ein, bei vollkommener Windstille…. kein Wetter zum Segeln, wir beschliessen daher, noch einen Tag in Guanaja dranzuhängen…

