Karibiktagebuch II 39
Tagebuch Karibik Band II,  Guatemala

Karibik – Tagebuch – Band II – Nr. 39

Geburtstag in Guatemala…

16.05. – 17.05.2025

Nach einer wettertechnisch sehr angenehmen – aber anstrengenden Überfahrt, weil Skipper Bernd mehrere Stunden Fischerbootslalom fahren muss- erreichen wir gegen Mittag Livingston in Guatemala – hier müssen wir einklarieren.

Toelpel im Anflug
Bevor wir Guatemala erreichen bekommen wir schon mal Besuch von einem Tölpel . unser Empfangskomitee.

Diesmal wird das Verfahren durch Agent Raul abgewickelt. Wir haben ihm im Vorfeld alle Unterlagen geschickt – WhatsApp und das Internet machen es möglich – er organisiert die Offiziellen, die dann zum Boot kommen… Es klappt auch alles wie am Schnürchen – das Boot mit 6 Offiziellen beladen kommt längsseits… an Bord kommen wollen sie aber nicht… wir geben Dokumente und Pässe ab und können in einer Stunde – gegen Gebühr – die Unterlagen im Office an Land abholen… Es gibt noch einen Lageplan – dann sind wir wieder alleine…

Offiziellenboot
Behördengang von Boot zu Boot – schonmal ein entspannter Start.

Um 13 Uhr kann der Skipper die Papiere und die Cruisingpermit abholen – vorher muss er sich aber noch mit der Landeswährung eindecken – dem Quetzel… Beim Office geht es dann doch nicht so zügig – Mittagspause… Das Permit müssen wir für ein Jahr lösen – wir werden zwar das Land in gut zwei Wochen verlassen, aber das Boot bleibt ja noch bis zum Jahresende…

Blick in die Bucht von Livingzon
Landblick von Livingston auf die Bucht und die Einfahrt zum Rio Dulce.

Nach der Mittagspause bekommen wir unsere Reiseunterlagen und Stempel in den Pass und können weiterfahren. Nun geht es rund 30 Seemeilen durch den Rio Dulce hinein ins Landesinnere. Vorbei an riesigen Felswänden und einer üppigen Vegetation motoren wir auf unser Ziel zu. Auf halbem Weg durchqueren wir einen See, hier könnten wir auch zwischenankern, aber wir wollen noch heute ans Ziel kommen, damit wir morgen zu meinem Geburtstag entspannt den Tag beginnen können.

Einfahrt in den Rio Dulce
Einffahrt in den Rio Dulce – jetzt haben wir noch gut 30 Seemeilen bis zu unserem Ziel.

Am Ziel angekommen werden wir gleich freudig begrüßt – Peter und Renate von der Amira sind schon kurz vor uns angekommen und bereiten uns nun einen herzlichen Empfang. Wir ankern neben ihnen und machen unser Dinghy klar für einen Besuch – 19,5 Stunden sind wir jetzt unterwegs seid wir in Utila gestartet sind und auch schon ganz schön geschafft – aber bei einem Wiedersehen – zuletzt in Curacao im Juli 2024 – aktivieren wir nochmal unsere Kraftreserven.

So gibt es ein fröhliches Hallo und viel zu Erzählen. Kurz nach uns kommen noch Dorothea und Peter vom Katamaran „Pia“, die mit den beiden schon eine längere gemeinsame Route fahren, an Bord und bei so viel Unterhaltung ist die Zeit schnell vergessen. Aber irgentwann ruft die Bettdecke… wir sind jetzt fast 24 Stunden auf den Beinen…

Reiseende im Rio Dulce
In guter Gesellschaft und am Ende unserer diesjährigen Segelsaison angekommen.

Als ich am nächsten Morgen die Augen aufschlage ist mein Handy schon heiss gelaufen. Geburtstagsgrüße aus Deutschland – naja dort ist es schon acht Stunden später… Für mich gibt es erst einmal ein Geburtstagsfrühstück und dann fahren wir in die Ram – Marina vor der wir ankern und die in ein paar Tagen unser Boot aus dem Wasser holen sollen – noch haben wir aber keinen passenden Termin, der soll jetzt in einer persönlichen Vorsprache geklärt werden. Da wir schon genaue Pläne haben, wie wir die restlischen Tage bis zu unserer Ankunft in Deutschland verbringen möchten, muss der Haul-out – Termin für das Boot jetzt koordiniert werden. Mit persönlicher Ansprache bekommen wir einen Slott für den 23.05. und damit passt das in unseren Zeitplan. Wir buchen noch ein Zimmer für eine Nacht in der benachbarten Nanajuana Marina – jetzt fehlt nur noch der Shuttle, der uns am darauf folgenden Tag nach Flores bringen soll – von hier wollen wir die Ausgrabungen der Majastätte Tikal besuchen.

Wir sind von der Schönheit der Umgebung und der Professionalität der Mitarbeiter begeistert – hier scheinen wir in guten Händen zu sein.

Garkueche
Garküche in Frontera

Wir setzten uns wieder ins Dinghy und fahren in den Ort hier am Flussufer: Fronteras. Wir tauchen ein in das südamerikanische Leben und mir fallen als erstes die Frauen in ihren farbenfrohen Kleidern auf. Es herrscht ein geschäftiges Treiben, Waren gibt es in grosser Auswahl, es gibt Garküchen an der Strasse und Stände mit Obst und Gemüse und unzählige Shops mit Kleidung, Haushaltswaren und vielem mehr… Zwischen den Geschäften verläuft eine enge Strasse, durch die sich der Verkehr drängelt und man kann mit dem ein oder anderen Tanklaster auf Tuchfühlung gehen..

Da suchen wir uns doch lieber ein Restaurant etwas abseits der Strasse mit Blick auf den Fluss – da werden wir auch gleich von einer luftigen Brise abgekühlt. Im Vorbeigehen entdecken wir noch eine Polsterei und bahnen gleich ein Verkaufsgespräch an – wir wollen neue Polster für unsere Sitzecke – unsere alten sind schon sehr in die Jahre gekommen und dann wollen wir auch gleich dickere Sitz- und Liegeflächen anschaffen – wir sind jetzt in dem Alter… Bequemlichkeit first.

Das Lokal ist recht einfach, die Kellnerin wirkt auch nicht so professionell, aber das Essen, das uns dann serviert wird macht uns sprachlos. So eine Kompositon haben wir schon lange nicht mehr auf dem Teller gehabt. Das guatemaltekische Essen hat auf jeden Fall schon mal Pluspunkte gesammelt.

Essen Guatemala
Unser erstes Essen in Guatemala kann gleich überzeugen.

Auf dem Rückweg kauft Bernd noch ein paar Wobbler für die nächsten Angelerfolge, dann geht es zurück zum Boot – erstmal Ausruhen nach der schweisstreibenden Hitze und anschließend Vorbereitungen treffen für die kleine Geburtstagsfeier am Abend mit Renate und Peter. Nach dem letzten kapitalen Fang ist der Kühlschrank voller Fisch und somit steht das Geburtstagsessen schon fest. Bernd hat dazu noch frisches Brot gebacken. Der Weg von eime Boot zum anderen ist nicht weit und mit der Dunkelheit kommt die kühlere Abendluft. Die beiden kommen mit bedeutsamen Geschenken – eine Flasche Curacao – weil wir uns auf Curacao kennen gelernt haben – und eine Flasche Tequilla – weil wir uns in Guatemala wieder getroffen haben und dieser Agavenbrand hier ein beliebtes Getränk ist.

So wird es ein feuchtfröhlicher Abend bei Fisch und Kerzenschein bis in die Morgenstunden.

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