
Karibik – Tagebuch – Band II – Nr. 42
Erste Eindrücke über eine Millionenstadt – Willkommen in Guatemala – City…
28.05. – 29.05.2025
Morgens um 6 Uhr bringt uns der Hotelshuttle zum Flughafen von Flores, die Fahrt dauert nur ein paar Minuten und der Flughafen ist überschaubar. Wir fliegen mit der kolumbischen Airline Aviancia und sind schon gespannt, was uns erwartet – mit dieser Airline werden wir auch den langen Rückflug nach Europa absolvieren.

Alles klappt wie am Schnürrchen – die Maschine ist erstaunlich gross für den kurzen Flug von rund 40 Minuten. Wir haben Businessclass bestellt für mehr Beinfreiheit und sitzen sehr bequem. Kaum sind wir in der Luft geht es auch schon wieder hinunter. Die Millionenmetropole erwartet uns.
Die Stadt ist in 25 Zonen eingeteilt – nach Internetrecherche sollen aber nur 4 Zonen einigermassen sicher sein. Da die Berichte durchaus alamierend sind buche ich sicherheitshalber ein Appartement in Zone 10 – der Geschäfts- und Bürobezirk. Es gibt hier Uber und so fahren wir bequem aber leider viel zu früh zu unserem Appartement. Wir landen in einem hypermodernen Hochhauskomplex. Ohne Key Card kein Zugang – Security an der Tür und Rezeption im Eingangsbereich. Alles riecht hier nach erhöhten Sicherheitsstandards… Vor 15 Uhr gibt es für uns aber keinen Zugang – immerhin können wir unser Gepäck an der der Rezeption abgegeben…

So vom Balast befreit machen wir uns erst einmal auf die Suche nach einer Frühstücksmöglichkeit. Es gibt einfache Strassenstände an denen Guatemaltekinnen Selbstgebackenes und Selbstgekochtes anbieten. Wir halten lieber Ausschau nach einem Frühstückscafe. Wir durchqueren den Bürobezirk – stylische Hochhäuser und kleine alte Gebäude lösen sich ab. Einkaufspassagen mit Edelmarken in schicken Ambiente. Gefährlich sieht das hier nicht aus.

Wir finden das „Tre Fratelli Fontabella“ und tauchen in neue Frühstücksdimensionen ein. Es gibt Omelettes mit verschiedener Füllung, Pan Cakes mit verschiedenen Toppings, Rührei mit verschiedenen Beilagen, Frühstückspizza mit Spiegelei… dazu Obst, Käse und Bohnenpüree. Frisch geröstetes Toastbrot – das beste einheimische Brot was wir bisher in der Karibik bekommen haben – und eine endlose Tasse Kaffee. Abgerundet wird das Angebot durch frisch gepresste Saftkompositionen. Wir sind im Frühstückshimmel.

Die Servicekräfte arbeiten mit Headset – das haben wir schon in Flores beobachtet. Da läuft der Service wie am Schnürrchen… wer gerade nichts zu tun hat beschäftigt sich mit Reinigungsarbeiten. Die Gualtemalteken stellen wir fest sind im Dauerputzmodus. Es ist überall unglaublich reinlich…
Gestärkt durch ein opulentes Frühstück starten wir einen Zoobesuch – immerhin müssen wir die Zeit bis wir ins Appartement einziehen können sinnvoll nutzen. Also geht es vom La Fratelli mit dem Uber zum Zoo La Aurora. In dem riesigen Gelände können wir uns die nächsten Stunden müde laufen. In weitläufigen Gehegen tummeln sich Tiere aus aller Welt. Was uns besonders gut gefällt sind die Gehege in denen verschiedenartige Tiere miteinander leben. Auch hier ist alles gepflegt und sauber, der Sandboden geharkt. Auch das ist uns bisher überall aufgefallen, Sand und Erde wird hier ständig geharkt – sogar am Strand.

Highlight des Zoobesuchs – persönliche Fütterung der Giraffen…

Um 15 Uhr geht es dann zurück zu unserem Appartement. In der Box im Foyer ist jetzt unsere Keycard hinterlegt, mit der können wir den Zugang zu den Aufzügen öffnen und die Tastatur im Fahrstuhl bedienen. Für das Appartement konnte dann die Tür nur mit einem zusätzlichen Zahlencode geöffnet werden. Soviel Sicherheitsstandards haben wir noch nirgends erlebt… ist das nun ein gutes oder ein schlechtes Zeichen…? Das Appartement auf der 14. Etage ist modern aber klein. Dafür steht uns auf der 11. Etage noch ein beheizter Aussenpool mit Terrasse und Fitnessraum zur Verfügung und auf dem Rooftop in der 25. Etage ein Kinderspielplatz, ein Hundespielplatz, eine Aussenküche mit Bestuhlung und ein Rundumblick auf Guatemala – Stadt.
Am nächsten Tag wollen wir uns erst einmal die Altstadt ansehen. Das Uber bringt uns zum „Parque Central“. Um diesen Platz sollen sich die historischen Bauten aufreihen. Als wir ankommen ist der Platz voller provisorischer Zelte und Menschen, die dort kampieren. Vor dem Palast National, das imposanteste Gebäude steht Polizei und Security. Besuch wegen der laufenden Versammlung nicht möglich.

Da das auswärtige Amt rät aus Sicherheitsgründen Menschenansammlungen und Demonstrationen zu meiden, entschließen wir uns, das Gebiet zügig zu verlassen und gehen direkt weiter zum Mercado Central.

Der Mercado Central ist unterirdisch angelegt und geht drei Etagen in die Tiefe! Auf der ersten Ebene findet sich landestypisches Kunsthandwerk. Die Guatemalteken lieben es bunt – und bunt lässt sich mit allem kombinieren… tatsächlich sieht man auch immer wieder traditionell gekleidete Frauen in kunterbunten Wickelröcken und farbenfrohen Blusen. Tatsächlich lassen wir uns inspirieren und kaufen ein paar Täschchen für uns und Paschminas als Mitbringsel…

In einem weiteren Bereich befindet sich der Markt für Obst und Gemüse und das in schier unglaublicher Vielfalt. Sorten die wir von Zuhause kennen, aber auch aus allen anderen Teilen der Welt. Dazu gerne mit gestalterischem Element angerichtet… das Auge isst schliesslich mit…
Ein Augenschmaus sind auch die kunstvollen Blumengestecke – die Guatemalteken scheinen ihre Häuser gerne mit üppigem Blumenschmuck auszustatten, solche riesigen Buketts habe ich schon lange nicht mehr gesehen.

In der Etage darunter befindet sich der Foodmarket. An unzähligen Ständen wird gekocht und gegessen. Während wir vorbei schlendern preisen die Köche ihr Essen an. An einem Stand kehren wir ein – bekommen etwas zu probieren und ordern das Angebot des Tages. Suppen mit Einlagen werden hier gerne gegessen – in meiner schwimmt ein Hühnerbein. Leider auch frischer Koriander und diesen Geschmack kann ich gar nicht ausstehen. Ausserdem hat mich die Speise, eingewickelt in Bananenblätter angesprochen – diese entpuppt sich jedoch als Maisbrei – auch kein Favorit… Während ich noch über mein Essen nachdenke, kommt eine Händlerin mit einigem Krimskrams vorbei und will etwas verkaufen. An noch mehr „Stehrümchen“ habe ich kein Interesse – sie erzählt mir etwas über mein Essen, was ich aber nicht verstehe… da ihr aber offensichtlich mein Essen gefällt, schenke ich es ihr kurzerhand und sie setzt sich an den Nebentisch – so sind wir beide zufrieden.

In der dritten Tiefetage gibt es frischen Fisch und frisches Fleisch zu kaufen – schon an der Treppe schlägt uns der eindringliche Geruch entgegen – so drehen wir gleich wieder um – wir wollen in der nächsten Zeit ja sowieso nicht kochen…


