Karibiktagebuch II 29 Hammingway Marina Kuba
Tagebuch Karibik Band II

Karibik – Tagebuch – Band II – Nr. 29

02.04. – 04.04.2025

Eingewöhnungsphase – wir legen in der Hemingway Marina in Kuba an…

Wir haben ein gutes Wetterfenster ausgesucht – moderaten Wind und moderate Wellen – allerdings müssen wir – mal wieder – den Golfstrom kreuzen, der mit rund 2,5 Knoten seitlich auf uns einströmt. Das macht die Fahrt im Bereich der Hauptströmung für einige Stunden sehr schaukelig. Am Morgen nähern wir uns Kuba – erster Anlaufpunkt – die Hemingway Marina etwa 17 km ausserhalb von Havanna – hier können wir einklarieren.

Hemingway Marina in Kuba

Drangvolle Enge herrscht nicht in der Hemmingway Marina in Kuba, nach Funkkontakt mit der Marina fahren wir zuerst den Zollsteg an, drei Offizielle kommen an Bord und mit einer Mischung aus Spanisch und Englisch klappt das Einklarieren problemlos.

Hammingway Marina in Kuba - 4 lange Kanäle bieten Platz für 400 Boote
Einfahrt in Dock 2 ( von 4 ) – 400 Boote hätten hier Platz, aber es sind nur eine Handvoll Boote in der Marina.

Wir bekommen einen Liegeplatz in der Marina zugewiesen und dort steht schon Hilfe bereit, um uns in Empfang zu nehmen. Als erstes bekommen wir eine eigene Mülltonne – so viel Service hatten wir noch nie. Der Dockmaster kommt an Bord und füllt mit uns die Marina Unterlagen aus – anschließend kommt der Veterinärmediziner und inspiziert unsere mitgebrachten frischen Lebensmittel. Unsere eingeführten Produkte sind soweit in Ordnung – 14 Hühnereier sind auch okay – müssen aber an Bord verzehrt werden – in Kuba gibt es keine Vogelgrippe und das soll auch so bleiben… Diese Auflage können wir leicht einhalten. Wo sollen wir auch hin mit unseren Eiern…

Nach der rund 19 – stündigen Überfahrt ist erst einmal Siesta angesagt und bis Bernd wieder richtig fit ist, ist bereits Abend. Er macht noch einen kurzen Rundgang durch die Marina und dann beschließen wir mit einem Abendessen an Bord den Tag.

Am nächsten Tag sind wir immer noch nicht voller Tatendrang. Bevor wir aufbrechen können, benötigen wir erst einmal Geld – bezahlt wird vor Ort mit kubanischen Peso – in der Regel bar. Wir haben jedoch noch keine Peso. Der offizielle Umtauschkurs beträgt 1:120. Da man viele Waren in Kuba nur gegen Euro und US Dollar bekommt, diese aber im Land nicht beschafft werden können gibt es für diese Währung einen Schwarzmarkt. Hier ist der Umtauschkurs 1: > 300. Nur: gewusst wo? Doch Hilfe naht auf dem Fuss – kaum haben wir in der Marina angelegt werden uns schon jede Menge Dienste angeboten – Geldumtausch auf dem Schwarzmarkt inklusive…

Joline liegt am Dock der Marina Hammingway. Palmen und Meerblick inklusive
Joline in der Hemingway Marina

In der Marina gibt es Wasser und Strom – allerdings passt unser europäischer Aschluss nicht auf die Strombuchse…. ein Elektriker kommt vorbei und Bernd fragt ihn nach einem Adapter. Hat er nicht, aber er ist ja Elektriker und bastelt unser Landstromkabel an den Verteilerkasten – was nicht passt, wird passend gemacht…

Eigentlich wollen wir losziehen und uns einen ersten Eindruck vom Land verschaffen, aber dann verdaddeln wir die Zeit, telefonieren mit den Kindern in Deutschland. Am Samstag sind wir in Havanna zum Abendessen verabredet mit einem ehemaligen Arbeitskollegen von Bernd. Da wir Havanna ausführlich erkunden wollen und die ständige Hin – und Herfahrt zur Marina vermeiden wollen, mieten wir erst einmal für drei Nächte ein Hotel in der Altstadt von Havanna. Schon ist es wieder Abend… Also verschieben wir den Landausflug einen weiteren Tag nach hinten.

Unser dritter Tag in Kuba bricht an und heute wollen wir endlich auf Erkundungstour gehen. Mit unseren E-Rollern können wir den nächstgelegenen Ort, der als Touristenzentrum mit Beach ausgeschildert ist, gut erreichen. Auf dem Weg soll es Bars und Restaurants geben. Es gibt eine grosse Prachtstrasse, die von der Marina in den Ort führt. Grosse Bäume und üppige Vegetation säumt den Weg und den Mittelstreifen der grossen Avenue.

In Kuba findet man überall Oldtimer. DIeStrassen sind breit und prachtvoll.
Ford Fairlaine classic von 1957

Oldtimer aus den 50er Jahren – für die Havanna so berühmt ist – sind auch hier auf den Strassen in grosser Zahl unterwegs – aber auch Käfer und Golf sind zu sehen – bei uns ja auch schon Oldtimer… hier fast ein Neuwagen. Die Bauten rechts und links der Strasse sind überwiegend von Verfall gekennzeichnet. Dazwischen hier und da ein Restaurant. Wir kommen an einem Geschäft vorbei: Helado – Eis. Auf ein Eis hätte ich schon Lust – der Verkäufer bietet drei Plastikbeutel mit einem roten flüssigen Inhalt an (geschmolzenes Wassereis?), sonst nichts – so hatte ich mir das nicht vorgestellt…

Chevy Bel Air von 1956, dieses Modell ist kein seltener Anblick auf den Straßen von Havanna
Chevy Blue Bel Air von 1956

Wir rollen weiter dem Ort entgegen. Mittlerweile ist es Mittagszeit und der kleine Hunger da – wir erreichen ein Restaurant, das auf Google Maps empfohlen wird und von aussen einen properen gepflegten Eindruck macht. Also kehren wir ein – ein grosser begrünter Innenhof und eine Fläche unter einem Pagodendach – hier findet offensichtlich gerade eine Party statt. Als man uns erblickt, werden wir aufgefordert, etwas zu warten, dann geleitet man uns mit unseren Rollern um eine Ecke und hier befindet sich das Esslokal mit offenen Seiten. Ein paar Tische sind besetzt, eine Kellnerin bietet uns einen Sitzplatz an, die Roller können wir direkt daneben parken.

Kreisverkehr
Kreisverkehr an der grosszügigen Avenue – überall grünt und blüht es.

Die umfangreiche Speisekarte bietet Huhn, Rind, Schwein, Shrimps, Lobster und Fisch. Als wir uns entschieden haben und bestellen, stellt sich raus, dass es nicht alles auf der Karte gibt und manche Gerichter teurer, als auf der Karte ausgewiesen… Letztlich kostet ein Hauptgericht 3000,- Peso – das sind 10,- oder 30,- USD – je nach dem…

Wir entscheiden uns für Rind und Shrimps dazu gibt es Flaschenbier – eiskalt – und ein Glas Sangria.

Das Essen ist schmackhaft, vor allem die gegrillten Shrimps sind lecker, die Portion üppig – so ziehen wir gut gesättigt weiter Richtung Beach.

Speisekarte des Restaurant SOlarium in der Marine Hammingway
Vor den Restaurants befindet sich meist eine Speisekarte mit den Tagesangeboten.

Der Autoverkehr hält sich in Grenzen – wie uns in der Marina erzählt wurde, ist die Spritzuteilung 40 Liter pro Woche… ansonsten zusätzliche Tankfüllungen nur auf dem Schwarzmarkt… da will jede Fahrt wohl überlegt sein… Aber Motorroller – gerne elektrisch – sind öfter unterwegs.

Wir erreichen das Touristenviertel und stehen hier auf einmal vor ein paar riesigen schicken Hotelbauten. Wir rollern die Uferstrasse entlang – der Strand ist steinig – zum Schwimmen lädt er uns nicht ein… Es gibt einen Platz mit ein paar Strandbars – hier herrscht mässiges Treiben.

Miramar ist die Hochburg für Strandurlauber in Havanna
Hotelkomplex in Strandnähe von Miramar.

Wir haben uns mittlerweile müde gerollert und gesehen und beschließen, die Rückfahrt anzutreten. Auf der Strandmeile gibt es wieder eine Eisdiele – hier herrscht reges Treiben – also Eiskauf – 2. Versuch.

Ich erkunde das Angebot, im Eiscafe herrscht reges Gedränge – vor allem junge Leute – hier gibt es Bubble Tea – mit Eis. Ich kann auch nur Eis bekommen, versichert mir der Verkäufer. Es gibt die Sorten: Erdbeer, Vanille und Mancha. Ich entscheide mich für Erdbeer Vanille und bekomme aus der Softeismaschine rot-weisses Eis im Becher. Es sieht sehr künstlich und wenig schmackhaft aus – ist es auch nicht – nur süss. Bernd will es trotzdem essen – „schmeckt doch gar nicht so schlecht“ – naja, er will halt nicht gerne Lebensmittel wegwerfen…

Nach gut vier Stunden erreichen wir mit unseren Rollern wieder unser Boot. Hinreichend satt, hinreichend müde.

Da wir jetzt am Landstrom hängen, gönnen wir uns die volle Leistung Klimaanlage und schauen uns zur Einstimmung für Morgen den bereits älteren Film „Dirty Dancing 2 – Heisse Nächte in Havanna“ an.

Morgen heisst es dann – auf nach Havanna. Unsere Taxifahrt im Oldtimer ist schon gebucht…

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Translate »
Translate »