Tagebuch Karibik Band II

Karibik – Tagebuch – Band II – Nr. 2

29.11. – 02.12.2024

Joline schwimmt wieder…

Am Freitag heisst es, Koffer packen und zurück aufs Boot. Um 13 Uhr soll Joline zurück ins Wasser, bis dahin müssen wir alles aufs Boot geschafft haben.

Die Arbeiten am Aussenschiff hat Bernd abgeschlossen, nun geht es daran, das Boot von innen wieder wohnlich zu machen und alles, was wir aus Deutschland angeschleppt haben, sinnvoll zu verstauen.

In unserer Abwesenheit sind Ameisen aufs Boot gezogen, die müssen jetzt wieder ausziehen, sorry…

Unser altes Soeckchen hat ausgedient und wir lassen es in Aruba zurück – mit ein bisschen Zuwendung wird ihm ein Einheimischer vielleicht noch einmal Leben einhauchen…

Kurz nach 13 Uhr rückt der Trecker mit dem Riesentrailer an und Joline wird aufgeladen, im Schneckentempo geht es dann Richtung Slip, zwischen den Booten herauszukommen ist erst einmal Zentimeterarbeit. Aber die Marineros haben darin viel Erfahrung und bringen Joline sicher ins Wasser.

„Eine Stunde habt ihr Zeit abzulegen,“ informiert uns Captain Paul der Marinameister, „dann kommt das nächste Boot ins Wasser“.

Der Marinemeister Captain Paul hat die Geschehnisse in seiner Marina fest im Blick – alles klappt wie am Schnürchen.

So verlassen wir die Marina und ankern einige Meter weiter in der Bucht. Nicht weit neben dem Katamaran von Jan Jaap, unserem Autovermieter… der holt sich den Wagenschlüssel per Dinghy ab…alles ganz entspannt.

Wir beginnen uns einzurichten und das Boot zu reinigen. Ausserdem versuchen wir uns zu akklimatisieren – immerhin haben wir gut 30 Grad, trotz kräftigem Wind gewöhnungsbedürftig – ich nehme erst einmal ein erstes Bad im Karibischen Meer. Das Wasser ist warm, aber immer noch erfrischend…

Während wir so vor uns hin ankern tritt schon das erste Problem auf – der Hahnepot – die Leine, die den Katamaran beim Ankern mittig hält, versagt ihren Dienst – Altersschwäche kann es nicht sein… Sonne und Salz haben dem Material zugesetzt.

Nach kurzer Prüfung repariert Bernd den Hahnepot schnell durch Kürzen der schlechten Stellen. Bis wir eines neues Tau auftreiben wird es halten.

Gegen Mittag wird es Zeit für eine entspannte Siesta – in der Kabine weht der frische Passatwind, der das Klima in Aruba bestimmt, durch die Dachluke und macht den Aufenthalt hier sehr angenehm. Doch kaum haben wir es uns gemütlich gemacht werden die Bilgen aktiv. Es ist Wasser im Boot – suboptimal. Also heißt es doch wieder hoch und die undichte Stelle finden. Nachdem die Bilgenpumpen das Wasser aus dem Boot gepumpt haben, geht Bernd auf die Suche und findet auch zügig die Ursache. Der Tiefenmesser ist undicht.

„Das ist prima, ein Schaden, der sich schnell und bequem beheben lässt“ konstatiert Bernd. Und so ist doch noch genug Zeit für eine Mittagsruhe.

Am Sonntag sind wir auf der Zielgeraden für die Vorbereitungen auf die ersten Gäste, die am Abend ankommen und es gibt einen ersten Kessel Buntes. Bei der Hitze gehen die Arbeiten nicht so leicht von der Hand, da wird es schnell schweisstreibend.

Gegen Abend sollen Yvonne und Sascha aus Hamburg an Bord kommen, planmässig fahren wir mit dem Dinghy los zur Marina….und kommen bis fast an den Steg, dann geht der Motor aus und will nicht wieder angehen… alle Ingenieurskunst versagt und so heißt es für Sascha und Bernd – zurückrudern zum Boot…. zum Glück ist es gerade nicht so windig.

Schon zum Frühstück gibt es das nächste Problem – das Gästeklo ist verstopft und so haben alle nach einem ausführlichen Bad im Meer alle Hände voll zu tun.

Der alte Motor hat seinen Dienst quittiert.

Bernd versucht dem Motor nochmal Leben einzuhauchen, gibt dann aber schnell auf. Treibstoff im Motoröl, das kann nicht mit Bordmitteln repariert werden. Also rudert er das Dinghy zurück in die Marina – dort kann der Fehler zwar lokalisiert werden – die Benzinpumpe ist undicht- aber Ersatzteile gibt es keine auf der Insel – Zeit einen neuen Motor zu kaufen…

Währenddessen kümmern sich Yvonne und Sascha um das Gästeklo – gut das Sascha vom Fach ist und so seine Kenntnisse auch im Urlaub nicht einrosten müssen…

Mit vereinten Kräften hieven Sascha und Bernd den alten Motor an Bord.

Bernd kommt als stolzer Besitzer eines neuen Dinghymotors, zurück – und der neuen Technik sei Dank – gibt es jetzt einen Elektrostarter – vorbei ist das Geziehe am Starterseil… Unser Dinghy wird uns jetzt mit 20 PS statt vormals 10 PS noch sicherer und schneller zum Ziel bringen.

Der alte Motor bekommt eine Heimat an Bord und kann dort auf seine neue Verwendung warten. Die Benzinpumpe ist kein großes Ding, spätestens in den USA, der Heimat unseres Mercury Motors, ist diese für kleinens Geld beschaffbar.

Gut verschnürt wartet unser alter Motor nun auf ein Ersatzteil aus Deutschland oder USA…

Am Abend erkunden wir mit Yvonne und Sascha Oranjestad. Der restaurierter Altstadtbereich läßt sich zu Fuss leicht erkunden. Wir flanieren an den edlen Geschäften von Louis Vuitton, Breitling, Rollex und Co vorbei – die auf die Kreuzfahrtgäste warten und genießen noch ein Abendessen an einer Strandbar.

Täglich liegen Kreuzfahrtschiffe im Hafen von Aruba.

Morgen wollen wir dann zum ersten Mal Segel setzen und zum Inselende von Aruba segeln…

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