Wir lassen unseren Katamaran Joline in der Tanja Marina von Tanger zurück und machen uns auf mit der Bahn die Königsstädte von Marokko zu erkunden.
Unser erstes Ziel ist die älteste der Königsstädte: Fes – gleichzeitig auch eine Millionenstadt – drittgrößte von Marokko.
In Marokko gibt es ein gut ausgebautes Schienennetz, teilweise mit dem Schnellzug mit rund 300 km/h, dessen Ausbau noch nicht ganz abgeschlossen ist.
Da die Schlangen am Billettschalter endlos lang sind, beschließen wir unsere Tickets am Automaten zu ziehen – das entpuppt sich als Eigentor – Zwei der Automaten funktionieren nicht – und als wir dann endlich die Ticketbuchung abgeschlossen haben, nimmt der Automat unsere Kreditkarte nicht…. also müssen wir uns doch an der Schalterschlange anstellen… und verpassen mit der ganzen Prozedur zwei Züge.
Daher gönnen wir uns erst mal ein Menü bei Mc Donalds im futuristischen Ambiente – Mc Donalds mag auch unsere Kreditkarte.
Vom Bahnhof geht es dann weiter mit dem Taxi zu unserem Hotel bzw. Riad in der Medina von Fes.
Das ist gar nicht so einfach, zum einen wird man direkt von bettelnden Kindern abgefangen – das ist hier eine gute Einnahmequelle informiert uns der Taxifahrer verärgert, da betteln wohl lukrativer ist als Taxifahren – zum anderen sind die Taxifahrer selten bereit mit Taxameter zu fahren und verkünden lieber Phantasiepreise, so müssen wir erst einmal Preise verhandeln.
Unser Taxifahrer setzt uns vor der Medina ab, innerhalb der Medina geht es nur zu Fuß, mit Handkarren oder mit dem Esel weiter…
Wir müssen jetzt unser Hotel in der Medina finden…. das stellt sich als nicht so einfach heraus. Es findet sich direkt ein englischsprechender Führer, der uns zu unserem Riad bringt…natürlich gegen ein Bakschisch.
Nachdem wir durch mehrere enge und manchmal auch nicht so hohe Gassen hinter unserem Guide hergeeilt sind – erreichen wir den Eingang zu unserem gebuchten Riad. Ein Riad ist ein altes marokkanisches Wohnhaus von denen mittlerweile viele als Privathotels genutzt werden.
Wir sind eher ernüchtert…
Wir treten gebückt durch die Eingangstür und befinden uns in einem prachtvollen Eingangsbereich…
Das Riad Dar Lalla Kenza wurde vor 6 Jahren restauriert und dient seitdem als Privathotel mit 7 Zimmern. Die Zimmerfenster gehen überwiegend nach innen in den Atriumbereich. Dadurch ist es kühl und ruhig.
Auf dem Rooftop gibt es eine Dachterrasse, die zum Verweilen einlädt.
Eigentlich wollten wir zwei Nächte bleiben – Bernd hat sich aber irgendeinen Virus eingefangen und liegt am Abend flach – nach einer weiteren Nacht konsultieren wir einen Arzt in der Medina, der Bernd mit Antibiotika wieder auf die Beine bringt.
So verlängert sich unser Aufenthalt auf fünf Nächte.
Marokko ist ein Land der Gegensätze: Auf der einen Seite prunkvoll und modern – auf der anderen Seite traditionell, alt und ursprünglich – uns gefällt es gut.
Nach sechs Tagen verlassen wir Fes mit dem Zug und fahren in die rund 30 Minuten entfernte Königsstadt Meknes.