Tagebuch Karibik Band II

Karibik – Tagebuch – Band II – Nr. 13

23.01. – 27.01.2025

Das Hogsty – Atoll mitten im Atlantik…

Planmässig legen wir in den frühen Morgenstunden ab. Da uns das Angeln in den Bahamas erlaubt ist, bringen wir im tiefen Wasser die Angeln aus und das Angelglück ist uns hold. Als erstes zieht Mona einen Wahoo an Bord und anschließend hat Simon einen Thunfisch an der Angel. Für beide ist es das erste Mal, dass sie Angeln und sie können es kaum fassen. Beide sind maximal aufgeregt.

Der Fisch kämpft um sein Leben, Simon um die nächste Mahlzeit…

Nach seinem ersten Angelerfolg macht er sich gleich daran, die Fische – unter Anleitung – fachgerecht zu filetieren. Heute Mittag kommt Fisch auf den Tisch. Simon hat Blut geleckt, gleich werden die Angeln wieder ausgeworfen und weiterer Fang erhofft. Aber das war´s für heute…

Beifang: Eine Tiefsee Seenadel war noch im Maul des gefangenen Tuna…

Um 13:30 Uhr erreichen wir das Hogsty Atoll mitten im Atlantik. Ein Atoll entsteht durch eine vom Meer überspülte Insel, deren, in der Regel rundes Riff, nahe der Wasseroberfläche liegt. Zu Kolumbus Zeiten sind an diesem kaum sichtbaren Riff an die 200 Schiffe aufgelaufen und gesunken. Mehrere liegen noch gut sichtbar auf dem Riff. Wir können mit unserem Katamaran und den heutigen guten technischen Hilfsmitteln bis nahe ans Riff heran fahren.

Einfahrt in das Atoll – im kristallklaren Wasser kann man bis auf den Grund sehen und alle halten Ausschau nach Untiefen.

Eine kleine Sandbank mit einem gemauerten Turm ragt noch aus dem Riff hervor. Wir ankern in Front der Untiefe und erregen gleich das Interesse der hier ansässigen Meeresbewohner. Einige Ammenhaie kreisen um unser Boot. Eigentlich sind Ammenhaie für den Menschen nicht gefährlich – ich lese, das die Gefahr von einem Getränkeautomaten im Büro erschlagen zu werden größer ist, als ein Haiangriff… Trotzdem haben wir mehr Vertrauen in den Getränkeautomat und nur Bernd traut sich mit seiner Aktioncam von der Sandbank ins Wasser. Die Haie setzen wohl auch auf den Getränkeautomat und so bekommt er keinen Hai vor die Linse. Erst als wir wieder auf dem Boot sind trauen sie sich wieder heran und Mona gelingt es mit ihrem Handy vom Dinghy aus gute Unterwasseraufnahmen von den gemächlich vorbei schwimmenden Tieren zu machen..

Mit dem Dinghy legen wir an der Sandbank an und erkunden die Insel. Ausser ein paar Vögeln und Einsiedlerkrebsen scheint es hier kein Leben zu geben.

Einsiedlerkrebs auf der Sandbank im Hogsty Atoll on Tour.

Um 17:00 Uhr legen wir wieder ab, fahren aus dem Atoll heraus und segeln weiter zur nächsten Bahamas – Insel. Um 01:30 Uhr in der Nacht erreichen wir die Insel Acklins und ankern in der Sugar Bay. Hier hoffen wir, auf Delfine zu treffen aber, wie wir am nächsten Morgen feststellen müssen – keine Delfine weit und breit. Mit dem Dinghy fahren Mona, Simon und Bernd zum nahen Riff und Schnorcheln im kristallklaren Wasser. Dort ist das Schnorcheln besonders schön und wir werden mit einem intakten Riff mit vielen bunten Korallen und den unterschiedlichsten Fischen belohnt. Dann machen wir uns auf zum Crooked Island. Das Wetter verheißt aufkommenden ungünstigen Nordwind und wir wollen einen geschützten Ankerplatz erreichen, bevor uns Wind und Wellen durchschaukeln.

Das Wetter ist bedeckt, das Meer aufgewühlt. Gute Voraussetzungen zum Angeln. Und so versuchen wir unser Angelglück ein weiteres Mal…

Simon macht reiche Beute – gleich zwei Mahi Mahi kann er aus dem Wasser ziehen.

Nachdem nun frischer Fisch an Bord ist und wir in gemütlichem windstillen Wetter an Acklins vorbeimotoren, ist viel Zeit Sushi zu machen… Bernd und Simon wollen Sushi mit Fisch essen und Mona und ich die vegetarische Variante.

Selbstgemachtes Sushi und selbstgefangener roher Fisch…. frischer geht nicht.

Am frühen Morgen machen wir uns auf für die Passage zur nächsten Insel: Long Island. Das Wetter ist deutlich ruppiger als bei den letzten Überfahrten und Mona und Simon können ein bisschen reinschnuppern in Hochseesegeln bei anspruchsvolleren Bedingungen. Wir kommen aber gut durch und Ankern am Abend planmässig vor Gordon´s Settlement. Dort holt uns das schlechte Wetter ein und wir sitzen in immer wiederkehrenden Regenschauern… am nächsten Morgen warten wir eine Regenpause ab und segeln weiter an Long Island vorbei bis Turnbull.

Hier gibt es ein Blue Hole an der 5 km entfernten Küste auf der anderen Seite der Insel, was Mona und Simon gerne am nächsten Tag erkunden möchten.

Nach der Ankunft machen wir uns aber erst einmal mit dem Dinghy auf an Land um die Gegend etwas zu erkunden. Als erstes treffen wir auf einen Friedhof…. hier weit ab von einer menschlichen Besiedlung…. es gibt ein paar alte Gräber aus den Jahren um 1940 und drei neue Gräber aus dem Jahr 2022 – drei junge Männer sind auf der Insel bei einem Autounfall ums Leben gekommen… Ansonsten ist es hier menschenleer, ein einzelner Flamingo watet im kleinen innenliegenden See. Bernd und ich erkunden die malerische Küste mit dem Dinghy, Mona und Simon erkunden die Insel über Land. Der aufziehende Regenguss erreicht uns aber alle…. bis wir es zum Boot zurückschaffen sind wir pitschnass…

Mit dem Dinghy gehen wir in Turnbull an Land – von dort aus gibt es einen Weg auf die andere Seite der Insel zum Blue Hole.

Am nächsten Morgen, rechtzeitig zum Ausflug zum Blue Hole scheint aber wieder die Sonne. Bernd setzt Mona und Simon an Land ab und die beiden machen sich auf den Weg.

Voller Eindrücke kommen sie ein paar Stunden später wieder zurück, konnten Klippenspringer und Apnoe – Taucher beobachten. Wir segeln weiter zum nächsten Ankerplatz – es soll eine kleine Insel mit Wildschweinen geben – das ist unser nächstes Ziel…

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