Gedanken und Motivation

Gäste an Bord – Mitsegeln auf unserem Katamaran Blue Joline

Mitsegeln Katamaran – Gäste an Bord

Wir sind auf dem Weg zum Rendevous-Punkt um unsere nächsten Gästen an Bord zu nehmen.

Am Wochenende bekommen wir wieder Mitsegler und zwei Tage vorher wollen wir den Treffpunkt erreichen, um uns vorab zu Orientieren und die letzten Vorbereitungen zu treffen.

In der Türkei benötigen wir einen geänderten Transitlog bei Crewwechsel und müssen dafür einen Agenten einschalten. Das funktionierte zwar bisher immer reibungslos, dauert aber in der Regel einen Tag.

Nach zwei Monaten alleine unterwegs freuen wir uns auf Unterstützung und Geselligkeit. Mitsegler sind eine willkommene Abwechslung beim Bordalltag.

Wie ist das mit Gästen bei uns – wir reisen ja nur nach einem groben Zeitplan.

Vor Aufnahme von Mitseglern erfolgt daher ein paar Wochen vorher eine Absprache – bisher war es so, dass die Gäste den Zeitpunkt und die Dauer ihres Aufenthalts benannt haben und wir haben danach den Zielort benannt.

Je nach Region und Aufenthaltsdauer kommen die Besucher entweder über einen Flughafen als An – und Abflugort und dann mit dem Bus oder Taxi zum Boot oder auch als Gabelflug.

Hin- und Rückflug ist vorab gebucht und wir passen unsere Segelroute daran an. Wir segeln dabei einen Küstenabschnitt entlang – Abreise- und Ankunftsort sind dabei nicht derselbe, aber jeweils so, dass der Flughafen gut erreichbar ist.

Wie ist so ein Tag an Bord? Der Morgen beginnt ankernd in einer Bucht oder wir liegen an einem Steg an. Mancher mag es, den Sonnenaufgang über dem Meer zu erleben, andere möchten lieber ausschlafen und lassen sich lieber länger von den Wellen schaukeln. Wer mag, kann den Tag mit einem Bad im Meer beginnen oder mit dem Dinghy an Land fahren um Brot zu kaufen.

Nach dem Frühstück auf dem Achterdeck legen wir den Plan für den Tag fest. Bleibt der Anker noch etwas unten zum Schwimmen, Schnorcheln, Chillen oder um an Land zu gehen – oder lichten wir den Anker und fahren ein paar Seemeilen weiter zum nächsten Ort…

Wir segeln entlang der Küste, das heißt wir sehen immer Land und liegen vor Sonnenuntergang wieder vor Anker. Meistens segeln oder motoren ( wenn der Wind nicht das gleiche Ziel hat..) um die 3 Stunden am Tag.

Danach kochen wir gemeinsam das Abendessen oder werfen den Bordgrill an oder gehen an Land und Essen dort und/oder schauen, was der Ort sonst zu bieten hat: Shoppen, Sehenswürdigkeiten, Hamambesuch, Livemusik…

Segeln auf Langfahrt ist kein Sport sondern eine Fortbewegungsart. Auch wenn der Skipper on Tour das Geschehen ständig im Auge behalten muss – wie verhalten sich Wind und Wellen und die Boote, die einem begegnen – ist nicht ständige Aktion angesagt. Sind die Segel gesetzt braucht es in der Regel nur hin- und wieder ein paar Handgriffe – bis zum Ankern.

Das heißt, an Bord ist viel freie Zeit zum Chillen, Lesen, Schauen, Reden, Angeln (Erfolge stehen hier noch aus), Gesellig sein, Ausruhen…

Es fällt auch Arbeit an: Klar Schiff machen, Kochen. Spülen, Proviant einkaufen… Jeder hält seine Kabine selbst sauber…

Unser Katamaran bietet mit 4 Kabinen viel Platz für Mitsegler. Zur Übernachtung der Gästen stehen zwar 3 Doppelkabinen bereit – wir nehmen aber immer nur eine homogene Gruppe an Bord und belegen die Kabinen auch einzeln. Es soll ja individuell und entspannt zugehen.

Die Route hängt vom Segelgebiet und von den Mitseglern ab, wollen sie lieber in einsame Buchten oder in kleine traditionelle Örtchen oder lieber in größere Orte mit mehr Aktion. Möchten sie Strecke segeln oder lieber länger vor Anker liegen.

Reisen bei uns an Bord ist keine Pauschalreise, vielmehr möchten wir unseren Gästen die Gelegenheit geben das Leben auf dem Wasser und den damit verbundenen Lebensstil kennen zu lernen. Wer mag kann auch gerne selbst mit anpacken und je nach den eigenen Fähigkeiten und Interessen mit anpacken oder selbstständig segeln. Was uns genau erwartet wissen weder die Gäste noch wir. Es gibt Törnplaner in Buchform und Infos im Netz – wir nutzen da gerne noforeignland – und auch mal bekanntere Orte – aber es bleibt immer auch eine Wundertüte.

Auf dem Wasser verliert sich Zeit und Raum – nach ein paar Stunden an Bord ist Alltag und Heimat weit weg und das Leben bekommt einen neuen, eigenen Rhytmus im Einklang mit der Natur.

Der Blick auf den endlosen Horizont weitet den Blick und das Herz, das blaue Meer und das Schaukeln der Wellen macht demütig und friedlich.

Wir segeln los und schauen was uns der Tag so bringt.

Wir sind halt Vagabunde der Meere.

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