
Karibik – Tagebuch – Band II – Nr. 36
Roatan Honduras – Livestyle in Port Royal und Jonesville…
29.04. – 03.05.2025
Am Morgen begrüsst uns wieder die Sonne und so machen wir uns auf zur nächsten Insel Roatan zu segeln, naja besser vor allem zu motoren, denn der Wind ist weitestgehend eingeschlafen. Roatan ist die grösste der drei Bay Islands und wir werden hier mehrere Stopps einlegen. Von Guanaja aus ist Roatan schon in Sichtweite und wir brauchen rund 6 Stunden bis zu unserem ersten Ankerplatz in der Port Royal Bay.
Wir haben diesen Ankerplatz auf Roatan gewählt, weil Port Royal der Lieblingsankerplatz des berühmt berüchtigten Captain Morgans gewesen sein soll. Zur Zeit der Piraten haben sich in dieser gut geschützen Bucht mehr als 2.000 Piraten versteckt. Auch heute noch soll man tief im Dschungel Überreste der damaligen Piratensiedlung finden. Wir haben uns nicht auf die Suche gemacht, da der Urwald hier dicht und undurchdringlich ist.
Hinter einem riesigen Riff finden wir einen ruhigen Platz für Joline. Wir ankern hier alleine, aber immer wieder passieren uns Einheimische mit ihren kleinen schnellen Motorbooten – wohin des Wegs? Das erschliesst sich uns nicht, auch wenn sich auf der anderen Seite der engen, nur für kleine Boote passierbaren, Durchfahrt Old Port Royal befindet.

Am nächsten Tag machen wir uns auf, das Terrain mit dem Dinghy zu erkunden. Die Insel ist hügelig und mit Bäumen überwuchert. Daneben gibt es Kanäle mit Mangrovenbewuchs. Vereinzelte Häuser stehen am Fuss der Hügel. Wir fahren die Küstenlinie entlang und suchen einen Ausgangspunkt für uns zum Schnorcheln im Riff. Vom Boot schwimmen ist zu weit, aber einen guten Platz für unser Dinghy um das Riff zu erschnorcheln finden wir auch nicht. Die Mangroven sind undurchdringlich und an vielen Stellen ist es selbst für unser Dinghy zu flach. Wir beschliessen also weiter zu ziehen und in einer anderen Bucht unser Glück zu versuchen.

Am Morgen machen wir uns auf – nach nur sechs Seemeilen erreichen wir Jonesville. Hier gibt es erstaunlich viele Häuser an den Ufern der Hügel. Hinter einem langen Riff gelegen liegen geschützte Kanäle und überall finden sich Hütten, aber auch schicke Häuser. Einige Häuser sind auch hier auf Pfählen gebaut. Es gibt eine Marina und wir machen bei unserer ersten Dinghytour mehrere kleine Restaurants aus.

Wir ankern direkt hinter einer schwimmenden Bar auf einer Plattform – diese werden hier – ganz pragmatisch – auf ausgedienten Schiffsrümpfen angelegt.

Am nächsten Tag weiten wir unsere Dinghytour aus und stellen fest, wie weitläufig sich der Ort – geschützt hinter dem grossen Riff – am Fuss der Hügel entlang zieht. Wir machen Station bei der schwimmenden Bar „Happy Landing“ die uns mit guter Musik anlockt.

Allerdings sind und bleiben wir die einzigen Gäste und die meisten Gerichte, die auf der Speisekarte angeboten werden, sind nicht vorrätig – es gibt Burger, sonst nichts… Dafür erwecken wir das Interesse der Barkatze – sie freut sich über Besuch und sich zu uns gesellt.

Gegenüber bei der Bar scheint dagegen die Hölle los zu sein – also setzen wir kurzerhand über. Hier scheint ein Treffpunkt für Expats zu sein. Es gibt Livemusik und ein reges Treiben der Gäste, wir scheinen hier die einzigen zu sein, die unbekannt sind. Wie es so amerikanische Art ist, verwickelt uns die Amerikanerin vom Nachbartisch in ein Gespräch. Sie erzählt uns, dass sie lange auf dem Festland von Honduras gewohnt hat und nun hier ein Haus hat. Sie hat das Festland von Honduras als sicher empfunden – solange man sich nicht auf Banden oder Drogen einläßt – und empfiehlt uns einen Besuch dort.

Wir überdenken unseren verbleibenden Zeitrahmen und stellen fest, dafür fehlt uns die Zeit… ja auch als Dauerreisender kann die Zeit knapp werden… Nach Sichtung der Destinationen die noch vor uns liegen bis zu unserem diesjährigen Saisonziel – dem Rio Dulce in Guatemala – legen wir einen Zeitplan fest und stellen fest – wird schon zeitlich eng… Spätestens einen Tag vor meinem Geburtstag am 17.05. wollen wir dort ankommen und haben schon Gäste zum gemeinsamen Feiern eingeladen: Renate und Peter von der Amira – zuletzt getroffen auf Curacao im Juni/Juli 2024 nähern sich dem Rio Dulce aus Richtung Belize…
Hier in Jonesville haben sie vor dem vorgelagerten Riff eine Plattform mit Leiter installiert – prima, hier können wir unser Dinghy anbinden und zum Riff schnorcheln. Gesagt – getan…. leider gibt es nicht viel zu sehen – der Boden ist mit Seegras bedeckt – da gibt es keine Korallen und nur wenig Fische.

Auch sonst ist hier nicht so viel los, wie es auf den ersten Blick den Anschein hatte. Es gibt zwar Bars, Restaurants und eine Marina mit Pool – aber es fehlt an Gästen… überall herrscht Totentanz – als einzige Gäste irgendwo aufzuschlagen reizt uns auch nicht und so beschliessen wir, weiter zu ziehen in die nächste Bucht… French Harbour – hier soll der der touristische Hotspot der Insel sein.
