Karibiktagebuch II 40 Rio Dulce Guatemala
Tagebuch Karibik Band II,  Guatemala

Karibik – Tagebuch – Band II – Nr. 40

Count down im Rio Dulce…

18.05. – 24.05.2025

Nach der Feier kommt das böse Erwachen – Berge von schmutzigem Geschirr stapeln sich in der Pantry und da heisst es erst einmal: Spülparty. Bei Temperaturen um die 35 Grad ist das ein ganz besonders schweisstreibendes Erlebnis…

Heute ist Trödelmarkt in der Nanajuana Marina, wie uns Renate gestern informiert hat und wir sind dort zum Stöbern verabredet. Zuerst einmal müssen wir den Markt auf dem grossen Gelände aber überhaupt finden, das stellt sich als gar nicht so einfach heraus. Nach einigen Sackgassenwegen stossen wir tatsächlich auf die Verkaufsstände. Naja es gibt eine Handvoll Stände – von Segler für Segler, etwas Selbstgebackenes und ein Stand macht Werbung für den Besuch einer Tropfsteinhöhle. Immerhin können wir einen Trolley erbeuten und eine Standluftpumpe.

Nanajuana Marina

Nanajuana 5 Sterne Hotel und Marina
Der Empfangsbereich der Nanajuana Marina- und Hotelanlage wird ihrem 5 – Sterne – Status gerecht.

Wo wir schonmal da sind gehen wir anschließend in der Marina mit Regina und Peter zum Frühstücken und probieren gualtemaltekisches Frühstück. Da spielen auf jeden Fall Eier, frisches Obst und frisch gepresste Säfte eine Rolle. Dorothea und Peter von der SY Pia stossen auch noch zu uns und so haben wir einen geselligen Vormittag.

Wir erkunden ein Stück vom Rio Dulce

Gut gesättigt machen wir uns mit dem Dinghy auf, weiter die Gegend zu erkunden. Der Rio Dulce hat einige Seitenarme und so dringen wir ein ganzes Stück in den Dschungel ein. Wir hoffen darauf Brüllaffen, Tukane und Papageien zu entdecken, schaffen aber nur eine kleine Wasserschildkröte.

Dinghi Fahrt im Dschungel des Rio Dulce
An den Ufermündungen lauert der Dschungel.

Zurück an Bord beginnen wir die Vorbereitungen für unsere baldige Abreise. Es gibt viel zu tun um das Boot für unsere lange Abwesenheit gut vorzubereiten. Bei Temperaturen um 35 Grad ist das keine leichte Aufgabe. Die Arbeiten gehen daher nur langsam voran.

Am Abend gibt es einen Sundowner auf der SY Pia mit Cerveza und Gin Tonic. Wir diskutieren intensiv die politische und wirtschaftliche Zukunft unseres Landes; finden zwar keinen Konsens aber die Zeit vergeht wie im Flug.

Den Montag verbringen wir mit weiteren Vorbereitungen – Die SY Amira geht heute als erstes aus dem Wasser und wir verfolgen gespannt, wie sich die Marina mit dieser Aufgabe schlägt.

Die Rückmeldungen sind possitiv, die Mannschaft weiss, was zu tun ist – aber wir hatten eigentlich auch nichts anderes erwartet. Renate und Peter wohnen nun in der Nanajuana Marina und da nutze ich die Gelegenheit gleich für einen Besuch – im Pool. Zu Mittag gibt es einen Snack im Marinarestaurant – das guatemaltekische Essen kann wieder überzeugen. Die Umgebung ist auch paradiesisch idyllisch…wenn es nur nicht so heiss wäre…

Swimming Pool der Nanajana Marina
Swimmingpool der Nanajuana Marina mit Blick auf den Rio Dulce.

Da es Zeit wird, die Kühlschränke zu leeren und Bernd musste ja vor ein paar Tagen noch einen riesigen Sail-Fisch aus dem Meer ziehen, laden wir für Freitagabend zum grossen Fischessen ein. Obwohl sich die Tische vor Fisch biegen und alle genüsslich zulangen, ist am Ende immer noch Fisch im Gefrierschrank… da wird sich Bernd noch ranhalten müssen…

Für unsere Arbeiten am Boot naht Hilfe – Rigoberto kommt mit einem Einbaum vorbeigepaddelt und bietet seine Arbeitskraft an. Er kennt sich aus mit Reinigungsarbeiten an Bord und so engagieren wir ihn direkt für den nächsten Tag.

Sailfisch - haben wir auf dem Weg von Honduras gefangen
Um den riesigen Segelfisch noch bis zu unserer Abreise zu verputzen brauchen wir auf jeden Fall Unterstützung.

Morgens um 8 Uhr steht er pünktlich auf Deck und beginnt die Polierarbeiten der Edelstahl Teile. Ich beginne mit dem Riesenspül der Essenschlacht vom Vortag. Das Thermometer steigt auf 38 Grad – ich kann die Einheimischen, die bei dieser Hitze 8 Stunden am Tag draussen arbeiten nur bewundern. Bernd möchte auch bewundert werden, während er arbeitet läuft der Schweiss in Strömen. Aber wir können uns immerhin noch mit der Klimaanlage zwischendurch runterkühlen…

Die Abschussarbeiten laufen auf Hochtouren, Segel runter und verstauen. Wartungsarbeiten – alle Dinge innen ins Boot räumen, die letzte Maschine Wäsche. Zwischendurch besuchen uns noch ein paar Polsterer – jetzt müssen wir noch auf die Angebote warten.

Abend gönnen wir uns mit Renate und Peter noch ein Abendessen in der Marina – nach diesem arbeitsreichen und schweisstreibenden Tag wollen wir uns final ein bisschen gut gehen lassen. Abends kommt auch immer ein bisschen Wind auf und so kann man angenehme Stunden im Freien verbringen.

Der Countdown läuft – noch ein Tag bevor das Boot aus dem Wasser kommt… Rigoberto nimmt am Morgen wieder die Arbeit auf. Wir haben ein gutes Angebot vom Polsterer, Bernd will sich noch die Werkstatt ansehen und rückt aus zur Besichtigung und für letzte Absprachen in der Marina. Morgen muss alles planmässig klappen, denn am Samstag geht schon unser Shuttle nach Flores und wir starten unsere Besichtigungstour in Guatemala.

Die Polsterei kann überzeugen und Bernd erteilt den Auftrag – im nächsten Jahr gibt es also eine neue schicke Sitzgruppe und einen bequemen neuen gepolsterten Steuerstandsitz – zumindest so der Plan.

Ich mache mich daran Koffer zu packen – hatte ich schon erwähnt, dass ich Kofferpacken hasse? Wir reisen mit Handgepäck, da will gut überlegt sein, was mitgenommen werden kann. Bis wir in Düsseldorf landen liegen noch drei Flüge und mehrere Stationen mit Besichtigungszeiten vor uns.

Mittlerweile sind alle Flüge und Hotels gebucht – jetzt müssen wir nur noch im Zeitplan bleiben. Die Mitarbeiter der Marina kommen zum Boot und schauen sich die Gegebenheiten vor Ort an – sie sind mit dem Ergebnis zufrieden – dem Haul – out – Termin Morgen Vormittag steht nichts mehr im Wege.

Wir sichten die Kühlschränke, die jetzt auch nur noch einen Tag laufen – welche Lebensmittel werden noch gebraucht, was packen wir zusammen um es zu verschenken… So verlässt uns Rigoberto an seinem zweiten Arbeitstag überschüttet mit Lebensmitteln…

Freitag sind wir schon recht früh auf den Beinen, um 11 Uhr soll das Boot aus dem Wasser und es stehen noch einige Vorbereitungsarbeiten an. Die Koffer sind gepackt, Dinghy eingepackt und alles von aussen nach innen geräumt. Dann ergeht es uns so wie den anderen Booten – unser Termin verstreicht und es geht nicht voran… Wir versuchen Kontakt aufzunehmen, werden vertröstet. Gegen drei Uhr platzt uns der Kragen, Bernd macht das Dinghy wieder einsatzfähig und wir fahren an Land um vor Ort zu schauen, woran es harkt.

In der Rampe liegt der Katamaran vom 9 Uhr – Termin – wegen seiner besonderen baulichen Gegebenheit kann er nicht mit dem vorhandenen Gerät herausgeholt werden – darüber wird jetzt wohl seit 6 Stunden gebrütet. Der kanadische Eigner ist nicht gerade auf Kuschelkurs, aber wir auch nicht. Nachdem wir mit der Marinaleitung und dem Teamleiter gesprochen haben wird klar – egal wie dringlich es für uns ist, mittlerweile ist es zu spät, um das Boot noch vor der Dunkelheit sicher heraus zu heben. Prima, damit platzen unsere zwei Hotelfolgebuchungen und die Shuttlebuchung und unser Zeitplan…

Poolposition
Wir sind nun in der Poolposition am Slipp.

Immerhin können wir erreichen, dass wir das nächste Boot sind am nächsten Morgen, das aus dem Wasser gehoben wird. Der Kanadier weicht und wir legen uns an die Rampe in die Poolpositon.

Somit verbringen wir eine weitere Nacht an Bord. Am nächsten Morgen ist das Technikteam schon in aller Frühe im Einsatz und heben Joline schnell und professionell aus dem Wasser.

Wir können unsere Zimmerbuchung in der angrenzenden Nanajuana – Marina nach Verhandlung kostenfrei um einen Tag verschieben – so weit so gut. Die Shuttlefahrt ist jedoch verfallen und wir buchen die gleiche Fahrt erneut für Sonntag.

Mittlerweile sind wir mit drei deutschen Paaren im Hotel angekommen und da die Crew der Pia noch im Wasser ist, verfügen wir noch über ein einsatzfähiges Dinghy. Damit geht es zum gemeinsamen Abendessen ins Zentrum von Frontera und wir lassen unseren Aufenthalt gemeinsam ausklingen.

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Gemeinsames Abendessen in einem griechischen Restaurant am Rio Dulce – Crew „Pia“ – Peter und Dorothee, Crew „Amiga“ – Peter und Renate und Crew „Joline“ – Bernd und Petra.

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