
Karibik – Tagebuch – Band II – Nr. 41
Wir werden wieder zu Landratten und besuchen die Inselstadt Flores und begeben uns auf die Spuren der Mayas…
25.05. – 27.05.2025
Am nächsten Morgen geht es dann mit dem Taxi – einem Tuc – Tuc zur Shuttlestation im Ort. Nachdem wir uns mit unserem Gepäck in das kleine Gefährt geklemmt haben geht es los zur Sammelstation. Tuc – Tuc fahren ist nichts für ängstliche Gemüter. Nichtsdestotrotz kommen wir wohlbehalten am Cafe Colfato an – von hier starten die Shuttle in alle Teile von Guatemala und es klappt wie am Schnürrchen. Auf die Minute pünktlich setzt sich der kleine Bus in Bewegung Richtung Norden nach Flores.

Rund vier Stunden fahren wir mit dem klimatisierten Shuttle durch den Dschungel über Hügel und Täler bis zur Region Peten. Vorbei an einer überbordenden Natur und bunten Häusern rechts und links der Strasse. Kleine Verkaufstände und Strassenhändler bieten ihre Waren an. Guatemala gefällt. Je mehr wir uns Flores nähern um so touristischer wird es. Wir passieren Burger King, Mc Donalds…

Nach vier Stunden erreichen wir unser Ziel, den kleinen Inselort Flores – Ausgangspunkt für Besuche der Mayastätte Tikal. Als wir den klimatisierten Bus verlassen schlägt uns die volle Hitze des Maitages ins Gesicht. Der Mai ist der heisseste Monat hier… irgendetwas bei der Planung wurde da wohl nicht optimiert. Mit dem Tuc – Tuc geht es ins Hotel Isla de Flores und wir haben die Gelegenheit uns im Zimmer runter zu kühlen… Da wir einen Tag später angereist sind, müssen wir das erst einmal verhandeln, aber man gibt sich hier kulant.

Nach einer Verschnaufpause erkunden wir den kleinen farbenfrohen Ort. Er wird beherrscht von kleinen Hotels, kleinen Läden, Travel Agencys und Restaurants. Man kann sich zum Essen auch in ein Restaurants über den See bringen lassen – aber Bootsfahrten sind für uns ja nicht so exklusiv.

Nach Prüfung mehrerer Angebote buchen wir für den nächsten Tag eine Tour über Get your Guide nach Tikal mit englischsprachiger Führung. Die erste Tour startet bereits morgens um 4:00 Uhr, aber das liegt ausserhalb unserer Vorstellungskraft. Zu spät wollen wir aber auch nicht fahren, um der grossen Hitze zu entgehen. Wir entscheiden uns dann für die Fahrt um 8:00 Uhr, da schaffen wir vorher auch noch ein Frühstück…
Da wir mittlerweile erkannt haben, dass alle Ziele in Flores fussläufig erreichbar sind, machen wir uns am nächsten Morgen auf zur Shuttlesammelstelle. Wo gebucht wurde, scheint aber egal – alle Reisenden nach Tikal landen im selben Bus. Es ist hier jetzt Nebensaison und so ist der Bus nur mässig besetzt, gut für uns, so können wir es uns auf einem Doppelsitz bequem machen.

Gut eine Stunde braucht der Shuttlebus bis zum Tikal – Nationalpark. Auf dem Weg steigt noch der Guide zu. Am Eingangsportal lösen wir unsere Tickets und der Bus fährt uns in den Park. Am Ausstieg ist von Maya – Stätten noch nichts zu sehen. Der englischsprachige Guide informiert uns, dass es erst einmal einen längeren Fussmarsch gibt bis zu den Ausgrabungsstätten… er hat aber auch gleich eine Lösung parat… eine Fahrt in einem Leiterwagen… naja besser schlecht gefahren als gut gelaufen… Wir steigen in den Pritschenwagen und rumpeln den Ausgrabungen entgegen. Es geht rauf und runter und ich bin froh, dass ich diese ganze Strecke nicht laufen muss… die Anlage ist sowieso schon sehr weitläufig. Wenigstens gibt es heute einen bedeckten Himmel, so brennt die Sonne nicht ganz so heiss. Im Dschungel ist es gut auszuhalten, aber die Mayatempel und Anlagen liegen auf einer grossen sonnigen Freifläche….

Zum Glück geht es recht entspannt zu, die Gruppe besteht nur aus sechs Personen: ein peruanisches Lehrerehepaar, ein junges Paar aus Amerika/Nicaragua und wir. Wir bekommen geschichtliche Informationen und haben dann ausreichend Zeit uns die Mayastätten anzusehen. Da die meisten Ausgrabungen Tempelanlagen sind, geht es über angebaute Treppenanlagen hoch hinaus – Bernd liebt es ja irgendwo raufzuklettern… ich setze mich da lieber in den Schatten und betrachte die Welt von unten.

Da wir uns mitten im Dschungel befinden, gibt es auch jede Menge Wildlife – ich komme bis auf wenige Meter an zwei Nasenbären heran. Während ich auf der Bank liege und darauf warte, dass Bernd von einem Aufstieg zurück kommt, tummelt sich auf einmal eine Herde Klammeraffen über mir – diese selten gewordenen Spinnenaffen mit ihren langen dünnen Beinen und Armen und Schwanz. Sie schwingen sich behände durch die Baumwipfel und mancher Sprung sieht sehr gewagt aus. Sie halten sich an den Früchten der Bäume gütlich und nach einigen Minuten sind sie wieder verschwunden.

Insgesamt ist es ein gelungener aber auch anstrengender Ausflug nach Tikal – nach rund 8 Stunden sind wir zurück in Flores und ausreichend geschafft. Da lockt nichts mehr als ein klimatisiertes Hotelzimmer…
Es gibt noch eine weitere Ausgrabung von Flores aus zu besichtigen und eine Bootstour zum Schwimmen in einer kristallklaren Bucht. Rudelschwimmen in einer Bucht spricht uns nicht an und eine weitere Ausgrabung… Es ist bannig heiss – wir haben es geschafft im wärmsten Monat nach Flores zu reisen – die Temperaturen liegen locker über 35 Grad – irgendwas an der Planung ist nicht optimal… Wegtechnisch ist es zwar hervorragend, aber wettertechnisch… Da lassen wir es lieber ruhig angehen und nutzen nur die Abendstunden, um die Stadt zu erkunden.

Nach drei Nächten in Flores steht der Flug nach Guatemala – Stadt an, hier erwarten uns gemässigtere Temperaturen..
