Gedanken und Motivation

Petra: Von der Landratte zur Wasserratte – Die ersten 50 Tage unterwegs auf dem Wasser – Ein Rückblick

Wie ist es unterwegs zu sein auf dem Wasser mit dem eigenen Boot?

Von der Landratte zur Wasserratte?

Auf dem Wasser verliert sich schnell Zeit und Raum – zwischen Wind und Wellen kommen Körper und Geist zur Ruhe. Schon nach wenigen Stunden an Bord stellt sich das Gefühl ein, man wäre schon seit Ewigkeiten unterwegs.

Das Reisen ist sehr langsam – wir bewegen uns mit ca. 5 Seemeilen (sm) pro Stunde, das sind rund 9 Stundenkilometer.

Die Landschaft zieht langsam vorbei, andere Boote passieren mit Abstand – auf seinem eigenen Boot ist man für sich alleine, geniesst Privatsphäre.

Das Boot vermittelt Sicherheit und das Meer gibt sich meist friedlich.

Die Wellen schaukeln einen sanft – da kann man entspannen und gerne mal ein Mittagsschläfchen halten.

Die Tage fühlen sich ausgefüllt an – auf der einen Seite gibt es viel Musse, um ein Buch zu lesen oder im Internet zu surfen – auf der anderen Seite gibt es viel zu tun. Neben Haushaltsarbeiten und Reinigungsarbeiten am Boot, muss die Route geplant werden, die nächsten Orte, die wir uns ansehen wollen und Reiseproviant aufs Boot geschafft werden.

Das Reisen ist zwanglos und entspannt, aber auch immer voll neuer Erlebnisse – morgens weiss man zwar schon, wo man abends landen möchte, aber nicht, ob das auch wie geplant klappt, wie man es antrifft und welchen Menschen man begegnet und manchmal kommt es sowieso ganz anders, als man es erwartet hatte. Ständig findet man sich an neuen Orten wieder, muss sich neu orientieren, Geschäfte und Restaurants ausfindig machen, Plätze finden zum Verweilen.

Immer wieder geschehen unerwartete Dinge, auf die man sich einstellen muss, die überraschen oder inspirieren und ein spontanes Handeln erfordern.

Aber es bleibt auch Zeit, an einem Ort zu verweilen, wenn es besonders schön ist und Land und Leute ausgiebig zu erkunden. In den kleinen Orten und mit den kontaktfreudigen Menschen in diesem Land, hat man schon am nächsten Tag fröhliche Wiederbegegnungen.

Das Meer ist natürlich omnipräsent und die Möglichkeit vor dem Ablegen oder nach dem Ankern im kühlen Nass zu baden, was ich sehr liebe.

Ich verbringe viel Zeit mit Fotos machen, bearbeiten und posten – in der WhatsApp Followergruppe und jetzt auch auf der Homepage. Ausserdem schreibe ich noch ein persönliches handgeschriebenes Reisetagebuch und lerne kontinuierlich Französisch um gut vorbereitet zu sein auf unsere nächsten geplanten Aufenthalte in Afrika: Tunesien und Marokko.

Es gibt auch Tage, da gibt sich das Meer unfreundlich und unruhig, dann wird die Überfahrt eher ruppig und ungemütlich und man freut sich, wenn man in einem ruhigen Hafen wieder anlegen kann.

Auch das Anlegen hat so seine Stressmomente, so ein schwimmendes Haus sicher zu ankern und zu vertäuen klappt nicht immer gleich auf Anhieb – noch fehlt die Erfahrung und manchmal auch das richtige Equipement – aber es wird mit jedem Mal besser und routinierter.

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