
Segelrevier Aruba – ein Erfahrungsbericht
28.06. – 04.07.2024 und 25.11. – 05.12.2024
Die Aruba – B – C – Inseln der niederländischen Antillen.
Als letzte Insel der niederländischen Antillen besuchen wir Aruba. Hier gelten wieder einmal andere Regeln als zuvor in Bonnaire und Curacao. Der einzige Port of Entry für Sportboote ist aktuell Barcadera. Megajachten können die Einreise über einen Agenten in Oranjestad machen, aber so groß ist unsere Joline nicht.
Einreise nach Aruba
In Aruba müssen alle Jachten verpflichtend zuerst bei den Behörden einklarieren. Bei Annäherung an die Insel ist die Aruba Port Authority auf Kanal 16 anzufunken. Sie melden sich sofort und geben uns Instruktionen, wie wir sicher zum Zollsteg in Barcadera kommen. Es ist wichtig die Route genau einzuhalten, direkt neben dem Kai wird das Wasser extrem flach. Meist kommt der Wind von der Seite, so dass das Manöver gut vorbereitet werden sollte. Der Bereich der Kaimauer ist mit Holz verkleidet und ist mit ausreichend großen Pollern ausgestattet. Wir hatten beim Anlegen jeweils Helfer an Land, somit war das Anlegen hier recht einfach.

Die Formalitäten können zum Ein- und Ausklarieren vorher elektronisch ausgefüllt werden, vor Ort steht aber auch ein Terminal zur Verfügung.
Zur Einreise benötigt man eine ausgefüllte ED Card Aruba Online ED Card pro Crewmitglied. Diese benötigt man auch, wenn man mit dem Flugzeug nach Aruba reisen möchte. Außerdem benötigt man für den Zoll SailClear.
Nach dem Anlegen geht nur der Kapitän zuerst zur Einwanderung (Immigration), dann zum Zoll (Customs). Beide Stellen sind auf dem Gelände. Nachdem die Formalitäten erledigt sind, kommen die Offiziellen an Bord und untersuchen das Boot. Harpunen sind auf Aruba streng verboten und müssen genau wie Waffen abgegeben werden. Danach kann man sich auf Aruba frei bewegen.
Ausreise aus Aruba
Die Ausreise erfolgt analog zur Einreise. Erst zur Immigration, dann zum Zoll. Sollte man Gegenstände in Verwahrung gegeben haben, ist jetzt die Zeit sie wieder mitzunehmen. Nach der Abfertigung muss man die Insel sofort und auf direktem Weg verlassen.
Anreise mit dem Flugzeug nach Aruba und One Way Tickets
Bei der Anreise mit dem Flugzeug ist zu beachten, dass die ED Karte bereits in Deutschland ausgefüllt und bezahlt werden muss. Ohne diese kommt man nicht in den Flieger nach Aruba.
Gleiches gilt, wenn man ein Oneway Ticket nach Aruba bucht. In diesem Fall benötigt man eine Bestätigung / Anmeldung der Marina, bei den Behörden. Wir wurden bei der Einwanderung tatsächlich mit den Worten „Ihr wollt also zurück zur Joline?“ begrüßt.
Ankern und Segeln auf Aruba
Vom Einklarieren in Barcadera zu den Ankerplätzen vor Oranjestad sind es nur wenige Meilen. Bei schlechtem Wetter kann man in der Lagune vor der Varadero Marina ankern. Hier ist es nahezu überall tief genug und man liegt ruhig. In der Marina findet man gute Handwerker und mit Deepwater Marine auch einen gut sortierten und bezahlbaren Marina Shop (mehr Details unter Hurrikan Zeit).

Ein zentraler Ankerplatz ist Surfside Beach. Von diesem Ankerplatz aus erreicht man das kostenlose Dinghi Dock in der Renaissance Marina – wo auch die großen Kreuzfahrtschiffe anlegen bequem per Dinghi. Bei der Anfahrt die Bucht nicht direkt kreuzen, es ist an einigen Stellen selbst für das Dinghi zu flach. Beim Ankern unbedingt auch darauf achten nicht zu weit nach Westen zu gehen, eher Richtung Flughafen.
Der Ankerplatz befindet sich direkt neben der Einflugschneise der Flugzeuge. Die Landebahn beginnt direkt an der Lagune und die Funkfeuer der Landebahn sind ins Wasser gebaut. Auf dem Weg von der Lagune in die Bucht kreuzt man die Einflugschneise der Flugzeuge, die wenige Meter später auf der Landebahn aufsetzten. Wir haben im Flighttracker nachgesehen, wann die Luft rein ist um durch diese Schneise zu fahren.

Neben der zentral gelegenen Surfside und der Lagune gibt es im Nord Westen und im Süd Osten einige Ankerplätze, die man besuchen kann. Diese sind nicht zu zental gelegen, lohnen sich aber durchaus.
Verproviantierung, Einkaufen, Materialbeschaffung
Auf Aruba bezahlt man mit Aruba-Florin oder mit US Dollar. Beide Währungen kann man in den ATM ziehen. Visakarten werden nahezu überall akzeptiert.
Lebensmittel bekommt man in direkter Nähe des Dinghi Docks. Für den Großeinkauf empfiehl sich der Besuch des Super Food Plaza. Dieser liegt rund 5 km Richtung Norden. Hier ist es angebracht ein Auto oder ein Taxi zu bemühen. Aber Achtung, die Taxipreise in Aruba sind hoch. So zahlt man rund 30 US $ für ein Taxi vom Flughafen bis zur Varadero Marina. Mietwagen liegen ab ca. 50 Euro pro Tag zzgl. Versicherung. Es gibt auch Busse auf Aruba, diese fahren über die gesamte Insel. Der zentrale Busbahnhof ist direkt hinter dem Kreuzfahrt -Terminal.

Für den Bootsbedarf stehen die Deepwater Marine – direkt bei der Varadero Marina – und Budget Marine ca. 5 KM von der Marina entfernt zur Verfügung. Hardware bekommt man günstig bei diversen Baumärkten und Hardware Shops.
Unweit der Marina Varadero in Barcadero findet sich die Firma Arugas. Hier bekommt man direkt an der Rampe des Gasproduzenten unbürokratisch und sehr günstig nahezu jede Gasflasche gefüllt. Eine gute Gelegenheit also die Gasbestände wieder aufzufüllen.
Hurrikan – Zeit
Kaum In Aruba angekommen geht Hurrikan Berryl über die kleinen Antillen und zerstört vor allem Carriacou und Union Island. Inseln, die wir nur wenige Monate vorher besucht hatten.
Wir haben Aruba ausgewählt, weil die ABC Inseln hurrikanfrei sind. Jetzt sind wir froh, dass wir hier sind und doch sind die Ausläufer von Berryl auch hier noch zu spüren. Am Tag als Joline aus dem Wasser kommt müssen auch die anderen Boote den Ankerplatz an der Surfside Beach verlassen. Die Wellen werden zu hoch.

Joline hat die Hurrian – Zeit auf dem Trockenen in der Varadero Marina verbracht. Capt. Paul und seine Crew macht einen guten Job und sind sehr professionell. Alle Termine wurden wie abgesprochen eingehalten. Man kann Arbeiten am Boot selbst durchführen und auch auf dem Boot wohnen – was wir aufgrund des Klimas nicht gemacht haben, wir hatten ein Airbnb in der Stadt.

