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Unsere Reise

Überfahrt von Aruba über das Karibische Meer in die Dominikanische Republik zur Hauptstadt Santa Domingo

05.12. – 08.12.2024

Von den Niederländischen Antillen zurück zu den Großen Antillen…

Wir starten entspannt nach dem Frühstück von unserem Ankerplatz vor Oranjestad. Zuerst geht es wieder vorbei an den im Wasser stehenden Positionslichtern der Flugzeuglandebahn zum Zollsteg. Bevor wir den engen Bereich des Zolls erreichen kommt erst einmal ein Unwetter mit heftigen Wind- und Regenböen auf und wir warten ein paar Minuten bis sich das Wetter wieder beruhigt hat. Regen und Sonne sind hier in der Karibik dicht beieinander. Nachdem der Kapitän uns ausgecheckt hat müssen wir umgehend Aruba verlassen.

Zollstation Aruba
Der Zollsteg in Aruba ist nur durch eine schmale Zufahrt erreichbar.

Wir verlassen die Bucht und segeln aussen am Riff vorbei Richtung Westen. Solange wir Landabdeckung haben ist das auch noch ganz gemütlich. Yvonne und ich genießen das Sonnensegeln auf dem Vorderdeck. Bevor wir das offene Meer erreichen, müssen wir unseren Premiumplatz jedoch verlassen.

Direkt hinter Aruba geht die Meerestiefe ganz schnell von 400 Meter auf 4000 Meter. Da bauen sich gleich hohe Wellen auf und bei unserem – Am Wind Kurs – wird es schnell ruppig. Joline tanzt auf den Wellen, bei gut zwei Metern Höhe geht es munter auf und ab.

Für Yvonne und Sascha ist es die erste Hochseeüberfahrt und es stellt sich schnell die Erkenntnis ein, das Hochseesegeln nicht unbedingt ein Kuschelkurs ist.

So hängt die erste Nachtfahrt vor allen an Kapitän Bernd während Sascha beherzt nach dem Eimer greift.

Vielleicht ist die Idee mit den Pflastern gegen Seekrankheit doch eine gute Idee.

Abendrot
Abendrot über dem Karibischen Meer

Am nächsten Tag geht es schaukelig weiter obwohl die Windverhältnisse mit 20 – 28 Knoten gutes Segelwetter sind ist die See weiterhin unruhig.

Ein paar Berufsschiffe und die Aidaluna kreuzt unseren Weg, ansonsten sind wir allein auf dem weiten Meer. Sascha und Yvonne machen es sich auf unserem Lotterbett in der Pantry gemütlich und so kommen wir gut durch den Tag.

Am Abend ist Sascha fit für seinen Einsatz bei der Nachtwache – das Leben an Bord spielt sich langsam ein.

Ich habe es mir für die Nacht in unserer Kabine gemütlich gemacht. Aufgrund des starken Wellengangs müssen die Luken geschlossen bleiben und so wird es – trotz Ventilator – recht stickig in der Kabine. Daher entschließe ich mich, die Dachluke wenigstens einen kleinen Spalt zu öffnen… no risk, no fun…

Um drei Uhr nachts werde ich wach, weil ein Wasserfall über mir hereinbricht. Einige Wellen gehen über die Dachluke und der Spalt reicht aus, dass ich direkt in einer großen Wasserpfütze sitze.

Als moderne Frau rette ich erst einmal Handy und Laptop und werfe die Bettlaken auf die Wassermassen.

Jetzt gibt es klatschnasse Bettlaken, die erstmal in unserer Dusche wohnen und eine nasse Matratze. Ich ziehe um aufs Hinterdeck und beende meine Nachtruhe auf der Fensterliege.

Am nächsten Tag geht es gut voran, wir haben Segelunterstützung durch eine Strömung. Die biegt am Ende leider in die falsche Richtung ab, aber abwarten sagt Bernd, der Wind ändert sich ja ständig. Und tatsächlich, am Nachmittag ziehen einige Regenzellen durch und der Wind dreht nach Nord – genau unsere Richtung…

Morgenrot
Die Sonne geht auf…

Die Segel werden neu gestellt und wir sind nun auf Kurs Richtung Santo Domingo, der Hauptstadt der Dominikanischen Republik und unser Einklarierungshafen.

In der dritten Nacht verläuft alles ruhig – vielleicht hat sich jetzt auch schon die Routine eingestellt. Und am Morgen kann ich einen ersten Blick auf die Dominikanische Republik werfen. Die Strömung und der Wind haben uns nicht genug Höhe laufen lassen und so fahren wir erst einmal in Küstennähe, hissen die Dominikanische und die Quarantäneflagge und segeln nun durch Landschutz auf ruhiger See nach Santo Domingo. Es erwartet uns die Skyline dieser 2,5 Millionen Einwohner Metropole.

Ankunft in der Dom. Rep. Santo Domingo
Santo Domingo – die Skyline einer 2,5 Millionenmetropole

Unsere Marina liegt einen kurzen Weg den niedrigen und schlammigen Fluss Ozama hinauf. Kurz nach 14 Uhr laufen wir in der kleinen Marina im Herzen der Stadt ein. Wir werden schon erwartet, die Schwimmsperre wird geöffnet und ein Boot zur Seite geschoben – schon haben wir Platz für unseren Katamaran. Trotz unseres geringen Tiefgangs müssen wir uns durch den Schlamm zum Pier kämpfen -aber dann rutschen wir doch durch ohne stecken zu bleiben. Die Offiziellen kommen an Bord um uns, unsere Pässe und unser Boot unter die Lupe zu nehmen.

Fluss Ozama
Über den Fluss Ozama geht es ein Stück hinein in die Stadt bis zu unserer Marina – ganz in der Nähe der Altstadt von Santo Domingo.

Jetzt müssen wir noch die Einreisegebühr bei der Einwanderungsbehörde entrichten, Bernd geht mit US – Dollar bewaffnet von Bord und kommt nicht wieder….

Die Begutachtung der Pässe zieht sich hin, warum ist unklar – so viele Boote scheinen den Weg nicht über das Karibische Meer nach Santo Domingo zu finden… aber endlich sind die Pässe gestempelt und wieder ausgehändigt – wir sind nun offiziell in der Dominikanischen Republik eingereist.

Bienvenido.

Joline in der Marina Santa Domingo
Joline in der Marina in Santo Domingo – wir sind das größte Boot hier und scheinbar auch der einzige Segler, der die Marina wieder verlassen wird…

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