Unsere Reise

Segelrevier Curacao – ein Erfahrungsbericht

04. – 28.06.2024

Die A-B – Curacao – Inseln der niederländischen Antillen.

Spanish Water, der Ankerplatz von Curacao

Alle Segler, die Curacao anlaufen, landen zuerst einmal in Spanish Water. Anmeldung über Funk wird erwartet, bevor man einen Ankerplatz anläuft. Man bekommt direkt Antwort und das Go in die Lagune zu fahren und dort zu ankern. Es gibt verschiedene Ankerfelder innerhalb der Lagune von Spanish Water, diese sollte man beachten, da man sonst aufgefordert wird, den Anker zu lichten und einen Ankerplatz innerhalb der Ankerzone einzunehmen. Die Zonen findet man in den Seekarten und auch im Internet. Die Zone wird auch vom Hafenmeister in Willemstad abgefragt und im Anker Permit eingetragen. Es finden durchaus regelmäßige Kontrollen innerhalb von Spanish Water statt.

Innerhalb von 8 Stunden nach Ankunft muss man beim Harbor Master in Willemstad vorstellig werden und das Anker Permit bezahlen. Sollte man nach der Geschäftszeiten ankommen, so gilt dies ab Öffnung am Morgen. Für Einwanderung und Zoll hat man 24 Stunden Zeit. Kommt man am Wochenende an, sollte man nicht bis zum Montag warten. Das ist durchaus eine Herausforderung, denn Willemstad ist 10 km von Spanish Water entfernt. Ein Bus fährt rund alle 75 Minuten von der Marina in die Hauptstadt – es gibt eine gute App, die man Nutzen kann: ABC Curacao – dort findet man alle Busrouten und -fahrpläne.

Manche Segler mieten auch für ein paar Stunden einen Mietwagen, um die Anmeldung durchzuführen. Dieser kann über die Autovermietungen, den Seglerservice oder am Coffee bike gegenüber von der Marina am Kreisverkehr gemietet werden.

Papiamentu – die Sprache der Einheimischen auf Curacao wird dort auch hauptsächlich gesprochen.

Neben dem langen Anfahrtsweg gibt es noch weitere Herausforderungen – zum einen muss die gesamte Crew zum Einklarieren, zum anderen sind Zoll und Einwanderungsbehörde neben dem Hafenmeister in einem anderen Stadtteil von Willemstad. So gibt es längere Wege zwischen den Stationen zurück zu legen und der Ablauf wird noch erschwert, indem das Hafenmeisterbüro von 11:30 Uhr – 15:00 Uhr eine Mittagspause einlegt – so dass aus dem Einklarieren schnell ein Tagesprogramm wird.

Für 25,- USD kann das Boot dann allerdings 3 Monate in Spanish Water liegen.

Man kann auf Curacao auch andere Ankerplätze anlaufen, z.B. in Klein Curacao, allerdings ist das jeweils nur für 3 Nächte möglich, kostet 25,- USD und muss jedes Mal in Willemstad beim Hafenmeister beantragt werden…

Was dazu führt – und wohl auch führen soll – dass die Seglercommunity meist dauerhaft in Spanish Water verweilt.

Dafür findet sich in Spanish Water alles was das Seglerherz begehrt. Einen kostenlosen bewachten Dinghidock in der Marina. Restaurants die BBQs, Captains Nights und Grillabende anbieten zum geselligen Beisammensein. Einen Sailor Service für Wäsche, Bootsbetreuung, stundenweise Mietwagenvermietung und einen Pendelbus zweimal wöchentlich kostenlos zum Supermarkt mit nahem Baumarkt.

Das ganze aktuell kommuniziert über die Whats App Gruppen: Cruisers Curacao und Spanish Water – in die man von einem Teilnehmer aufgenommen werden kann.

Einfahrt nach Spanish Water

Die Einfahrt nach Spanish Water ist stellenweise sehr flach. Von See kommend gibt es eine Untiefe und ein Riff. Man sollte die Seekarte gut im Auge haben, vor allem, wenn das eigene Boot mehr Tiefgang benötigt. Wenn man diesen Umstand beachtet, kann man die Durchfahrt durchaus auch im Dunklen meistern. Innerhalb der Lagune ist man vor Wind und Welle recht gut geschützt.

Der Tafelberg von Spanish Water
Spanish Water ist die bevorzugte Wohngegend von Curacao.
Abendstimmung in Spanish Water – die Ankerplätze sind in 3 Sektionen eingeteilt.

Es gibt viel Platz und der Ankergrund ist gut. Trotzdem sollte man den Ankerplatz mit Bedacht wählen. In Ankerfeld C – hinter dem Berg – drehen die Winde recht gern und die Boote brauchen dort mehr Platz. Neben den Ankerfeldern sind Durchfahrten, diese gilt es freizuhalten. Neuankömmlinge, werden von den Offiziellen um Umankern aufgefordert, wenn Sie die Ankerfelder nicht einhalten.

Über der Bucht thront das alte Fort.

Fort Beekenburg – errichtet 1703 in der Caracas Bay zum Schutz der Naturbucht Spanish Water und dem Weg nach Willemstad
Blick auf Burg Beekenburg und den Ort und einen Teil der Lagune von Spanish Water

Von Spanish Water aus lassen sich verschieden Beaches fussläufig erreichen. Die Papagayo Beach ist in ca. 1.8 km über den Berg zu Fuss zu erreichen. Neben einem schönen Beachbereich mit Liegestühlen und einem Pool gibt es zahlreiche Restaurantes. Das Essen dort ist sehr gut. Diese Beach eignet sich zum chillen und geniessen.

Papagayo Beach in der Jan Thiel Bucht – gehobenes Flair – schicke Restaurants und ein Infinity – Pool
Tuc Boat Beach – uriges Ambiente, einfache Restauration und die Möglichkeit ein Strandgutholz selbst zu bemalen.
Die Tuc Boat Beach ist ebenfalls zu Fuß erreichbar, ebenfalls knapp 2km auf flacher Strecke, vorbei an der Beekenburg. Die Location wird von einem Niederländer geführt, der Gäste willkommen heißt. Es gibt Liegestühle im Schatten, Drinks und Snacks und vieles mehr. Die Tuc Boat Beach ist vor allem für Schnorchler und Taucher ein guter Spott. Schnorchel Equipment wird vor Ort vermietet und man kann Anfänger – Tauchkurse buchen oder Tauchequipement leihen.
Die Unterwasserwelt ist vielfältig und lohnenswert. Besonderes Highlight der Bucht ist der Namensgeber, ein versunkener Schlepper, der auf 3 bis 6 m Tiefe liegt und vollständig erhalten ist. Er bietet für Schnorchler und Taucher ein interessantes Unterwasserbild, das niedrig liegende Boot ist mit Pflanzen bewachsen und bietet vielen Fischen Unterschlupf. Auch im Umfeld der Bucht finden sich viele Korallen und Fische.

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