Tagebuch Karibik

Karibik – Tagebuch – Seite 03

01.01.2024 – 07.01.2024

Fünf Stunden später ins Neue Jahr 2024

Rund 200 Boote ankern in der Bucht von Bequia – aber wir finden auch noch ein Plätzchen. Wir fahren mit dem Dinghi an Land um zu sehen, wo wir den Silvesterabend verbringen können – einige Lokale sind schon ausgebucht – es wird Silvestermenü angeboten – wir finden ein schönes Lokal und beissen uns gleich an einem Tisch fest – sicher ist sicher. Zwei fahren zurück zum Boot um noch einiges zu erledigen und Jonah und ich bleiben zurück und bewachen den Tisch.

So kommen wir bei gutem Essen, leckeren Cocktails, Doppelkopfspielen und Livemusik mit Saxophon und einer Steeldrum – Band gut ins Neue Jahr 2024.

Da wir zu Deutschland 5 Stunden zurück liegen – können wir erst mal mit den Daheimgebliebenen zum Neuen Jahr anstossen – bis wir im Jahr 2024 ankommen, wird in Deutschland längst geschlafen…

Es gibt ein Feuerwerk und die Boote stoßen ins Horn – Willkommen 2024

Thema Strom: Der Hersteller in Deutschland kann sich nicht erklären, welcher Fehler vorliegt – das Gerät muss eingeschickt werden. Nächster Vertragshändler auf der nächsten Insel: Grenada – na da werden wir die nächste Zeit noch ohne 220 Volt Strom auskommen müssen.

Jonah und Toni versuchen es mit Handwäsche und stellen fest – ganz schön aufwändig.

Dafür konnten wir das Kaffeeproblem lösen – wir haben die alte italienische Kaffeekanne wieder in Betrieb genommen – die Kaffeebohnen mit dem Mörser kleinstossen ist gescheitert – aber Handmixer geht…

Von Bequia segeln wir weiter zu den Tobago Cays – diese unbewohnte Inselgruppe ist das angesagte Schnorchelrevier in den Grenadinen – und vor allem ist hier angesagt: Schnorcheln mit Meeresschildkröten.

Die Jungs schnorcheln mit klassischer Ausrüstung – ich komme nicht gut damit zurecht und habe im letzten – nein – vorletzten Jahr eine Gesichtstauchermaske bekommen. Das klappt prima, es geht die ganz entspannte Mundatmung und das Sichtfeld ist riesig.

Steigt man von der Badeleiter ins Wasser fühlt man sich noch alleine auf dem weiten Meer – kaum hat man sein Gesicht unter Wasser gesteckt, wird man eines besseren belehrt, ein riesiger Fischschwarm umkreist das Boot. Man hat das Gefühl, man könnte einen mit der Hand fangen, doch so nah kommen sie dann doch nicht…

Das Meer ist hier in der Karibik voller bunter Fische, eine erstaunliche Vielfalt von Farben, Formen und Zeichnungen. Ich habe das Gefühl, in einem Aquarium zu schwimmen.

In den Tobago Cays legen wir uns direkt vor der Turtle Bay an die Mooring, da ist Schwimmen mit Schildkröten direkt von der Badeleiter aus möglich.

Die riesigen Tiere grasen gemächlich zu unseren Füssen und lassen sich von den Schnorchlern nicht beeindrucken – man muss aufpassen, dass sie einem beim Auftauchen und Luftschnappen nicht umschwimmen.

Auch große Stachelrochen sind unterwegs – der lange Stachelschwanz ist beeindruckend – da sie aber in Bodennähe unterwegs sind, ist gefühlt genug Abstand.

Dafür schwimmen plötzlich Fische mit langen blauen Hörnern auf meiner Schwimmhöhe um mich herum… ich werde das Gefühl nicht los, dass sie mich im Auge habe, sie umkreisen eine grasende Schildkröte – und jetzt auch mich, ich versuche sie zu vertreiben – Fehlanzeige – aber sie stossen mich auch nicht mit ihren Hörnern an – wir beobachten eine zeitlang die Schildkröte – dann schwimmt jeder wieder seiner Wege…

Das Schnorcheln im Paradies hat auch so seine Tücken – schnell kann etwas ins Ohr gelangen, was eine Ohrentzündung auslösen kann… und Jonah hat sich ein sogenanntes „Schwimmerohr“ zugelegt. Da war eine Behandlung mit Ohrentropfen fällig…

Optimale Haltung damit die Tropfen auch im Ohr bleiben…

Es gibt einige Inseln in den Grenadinen – aber so langsam wird die Zeit für Jonah und Toni knapp – auch drei Wochen sind einmal zu Ende – daher müssen wir die verbleibende Zeit einteilen – welche Ziele wollen wir noch anlaufen bis zur ihrer Rückreise. Barbados anzulaufen haben wir schon gestrichen – die Jungs fliegen von Grenada aus zurück.

Als nächstes heißt es daher Ausklarieren aus St. Vincent und die Grenadinen – das können wir auf Union Island machen und am nächsten Tag Einklarieren in Grenada auf der vorgelagerten Insel: Carriacou

Dazwischen feiern wir mal wieder einen Geburtstag an Bord – Jonah wird 30 Jahre alt – Kinder wie die Zeit vergeht…

3 Comments

  • Annette

    Mit großem Interesse lese ich Ihre Berichte,sind mein Mann und ich doch mit einer Chartercrew in der Region gewesen.
    Wenn Sie in Carriacou liegen,dann schauen Sie doch mal,ob das schwedische Segelboot „Zipangu“(sehr klein am Heck geschrieben),eine Moody,dort noch vor Anker liegt.Sie haben in Schweden neben uns gelegen im Jahr 2022 auf ihrer Fahrt in die Karibik und seit 9.2.23 wird es von Marine Traffic immer noch in Cariacou gemeldet.
    Gerne wüssten wir,ob die Familie mit zwei Kindern wieder in der Karibik ist.

    Ihnen viel Glück mit dem Stromproblem und eine schnelle Lösung,damit Sie wieder waschen können.
    Gruß Annette

    • Petra Guertler

      Hallo Annette,
      wir liegen im Moment am nördlichen Ende von Grenada, von hier drehen wir um und segeln wieder Richtung Süden. In Carriacou kommen wir auf jeden Fall vorbei, weil wir dort aus Grenada ausklarieren werden. Ich kann noch nicht genau sagen, wann genau wir dort sind – sicher in den nächsten Tagen. Dann halten wir gerne Ausschau nach der Zipangu. Wir geben auf jeden Fall Rückmeldung, wenn wir Carriacou passieren.

      Beim Stromproblem sieht es nicht nach einer schnellen Lösung aus – aber hier in der Picklay Bay gibt es eine Marina mit Münzwaschmaschinen…

      Bis dahin – und weiter viel Spaß beim Lesen

      LG

      Petra

      • Petra Guertler

        Hallo Annette,
        haben Carriacou gestern passiert. Konnten die Zipangu nirgends entdecken, trotz intensiver Suche ( es liegen dort jedoch sehr viele Boote und es gibt eine Marina) – auch eine Anfrage bei unserer Segelcommunity brachte keinen Erfolg. Lt. AIS ist der letzte Eintrag der 20.02.2023 mit Standort Carriacou – seitdem ist das AIS nicht mehr aktiviert worden…
        Es ist nicht davon auszugehen, dass die Familie mit diesem Boot noch unterwegs ist…
        LG Petra

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