Tagebuch Karibik

Karibik – Tagebuch – Seite 12

29.02. – 05.03.2024

Und nachts kommen die Räuber…

Am 29.02. legen wir gemeinsam mit der Lulu in Antigua ab und Segeln hinüber nach Barbuda – das Wetterfenster soll sich ab Morgen verschlechtern und so wollen wir noch das ruhigere Wetter nutzen.

SY Joline hat den Spinnacker gesetzt – Blick von der SY Lulu

Während die grünen Hügel von Antigua nur langsam am Horizont verschwinden, ist von Barbuda lange gar nichts zu sehen…. kein Wunder, den hier beträgt die höchste Erhebung 42 m und erst kurz vor der Ankunft können wir den endlosen Sandstrand von Barbuda erblicken.

Blick zurück auf Antigua

Wir erreichen unser Ziel nach 33 Seemeilen erst gegen Abend und legen einen Spieleabend ein mit Jodi und Magnus.

Kaum wird es dunkel fängt das Meer an zu brodeln – riesige Raubfische werden aktiv – rund um unser Boot wird es lebhaft. Wir machen mit unserer Taschenlampe riesige Tarpune aus, die auf Fischfang gehen…

Am nächsten Morgen ist wieder alles ruhig – ausser ein paar Seegurken und Seesternen und ein paar kleinen Fischen ist nichts zu entdecken…

Wir verbringen einen ruhigen Tag auf dem Boot und wandern am Nachmittag den endlosen Sandstrand entlang und nehmen einen Drink in der einzigen Bar weit und breit – auch andere Segler finden sich hier ein – und so sind wir bald in ein lebhaftes Gespräch verwickelt, Schweden, Amerikaner, Deutsche – Begegnungen.

Die einzige Strandbar an der Cacoa Beach – dort treffen sich die Segler, die vor der Bucht liegen zum Essen und Trinken.

Eigentlich wollten wir weiter segeln, aber die Wetterlage ist nicht günstig für die rund 70 Seemeilen bis St. Barths oder St. Barthelemy – dem nächsten Inselstaat. Es sind sehr viel Wind und Wellen angesagt für die nächsten Tage. Das nächste günstige Wetterfenster ist am Dienstag… alle nachfolgenden Segeltouren verschieben sich…

Wir beschließen, dies abzuwarten und dafür Anguilla zu streichen, um in unserem Zeitplan zu bleiben…

Abends treffen wir uns zum Sundowner auf der „Lulu“, ein amerikanisches Pärchen aus Miami – auf dem Rückweg von der Weltumseglung nach Hause, ein schwedisches Pärchen, dass mit ihren beiden Kindern unterwegs ist und eine Auszeit nehmen ergänzen die Gruppe….es wird gegessen, getrunken und parliert – natürlich auf Englisch.

Am nächsten Morgen geht es weiter – zum Ausklarieren müssen wir in den einzigen Ort der Insel: Codrington – wir ankern 12 Seemeilen entfernt – vor der 11-Mile-Beach und müssen wir mit dem Dinghi von der Bucht in die flache Lagune vor Codrington fahren – ein ausgesprochen feuchtes Unterfangen gegen die Welle. Als wir ankommen sind Jodi, Magnus, Bernd und ich klatschnass – zum Glück tragen wir Badekleidung und haben etwas zum Wechseln dabei.

Unser Söckchen am Hafenpier von Codrington

Zum Ausklarieren müssen wir den winzigen Ort, der nach der Zerstörung durch Hurrikan Irma im Jahre 2017 immer noch im Wiederaufbau begriffen ist, durchquerren, um zum Emmigrationbüro zu gelangen, warum sich dies nicht direkt am Hafen befindert….?

Auf dem Weg durch Codrington zum Ausklarieren.

In das kleine Büro passen wir soeben rein, dafür sind wir sofort dran und nachdem wir das Ausreiseformular erst einmal online ausgefüllt haben, wird es direkt ausgedruckt und von den beiden Mitarbeitern bearbeitet – es gibt einen Stempel in den Pass und eine Ausreisebestätigung für die nächste Einreise.

Da Barbuda unsere letzte Insel ist, auf der wir mit dem East-Caribien-Dollar zahlen können, entern wir noch den einzigen Supermarkt im Ort, um unser letztes Geld auszugeben – es reicht noch für ein paar Eier, Reis und ein paar Kekse.

Am nächsten Morgen wollen wir in aller Frühe nach St. Barth aufbrechen, das Wetter hat sich – wie erwartet – gut entwickelt und wir haben eine lange Tagesetappe vor uns.

Überfahrt nach St. Barth bei leichtem Wind – die SY Lulu hat – wie wir – den Spinnaker gesetzt.
In der Bucht von St. Barth ist es bereits sehr voll – es gibt hier auch viele Privatboote, die zu Wohnzwecken durch die Einheimischen genutzt werden, da Wohnraum auf St. Barth sehr teuer ist.

Im letzten Abendlicht erreichen wir die Bucht von St. Barth und finden noch ein Ankerplätzchen im Aussenbereich bevor es dunkel ist – das muss für die Nacht erst einmal reichen.

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