Karibik – Tagebuch – Seite 25
21.05. – 28.05.2024
Von den Grossen Antillen zu den Niederländischen Antillen…
Ponce, die zweitgrößte Stadt auf Puerto Rico, begrüßt uns mit einem Blick auf den Industriehafen und einer querlaufenden Welle. Um uns zu stabilieren bringt Bernd einen weiteren Anker aus und bringt uns näher an Land – dann geht es.
Von der Bucht führt ein kleiner Fluss in einen kleinen Fischerhafen – hier können wir bei den freundlichen Fischern unser Dingy anbinden.
Mit einem Uber geht es in die Altstadt von Ponce, es gibt ein paar Häuser im Kolonialstil und ein Feuerwehrmuseum und ein paar nette Restaurants.
Zurück wollen wir den Bus nehmen – der öffentliche Nahverkehr ist hier regelmässig und kostenlos – allerdings ist es nicht so einfach, den richtigen Bus zu finden. Hilfsbereite Puertoricaner sind gleich zur Stelle mit den Worten: „Ich spreche Englisch, kann ich dir helfen“ beginnt das Chaos. Obwohl zu den USA gehörig, ist Englisch hier nicht so verbreitet, die Einheimischen sprechen Spanisch und ihr Englisch ist oft noch schlechter als mein Spanisch. Aber nicht nur das Englisch ist schlecht, auch die Kenntnisse über das örtliche Nahverkehrssystem ist lückenhaft. Am Ende wissen wir immer noch nicht, welchen Bus wir nehmen müssen. Also beschließen wir, erst einmal etwas Essen zu gehen.
Die Puertoricaner lieben die Geselligkeit und so findet man allerorts Kneipen, Cafes und Restaurants – mal einfach, mal schick und das puertoricanische Essen überzeugt uns. Nur das System der Öffnungszeiten erschliesst sich uns nicht so recht… alle haben unterschiedlich geöffnet, über den Tag verteilt schliesst mal das eine, mal das andere Restaurant und die ausgehängten Öffnungszeiten sind auch nur eine vage Absichtserklärung…
Zurück am Busbahnhof werden wir gleich wieder erkannt und die Bereitschaft zu Helfen ist ungebrochen… Nach Rücksprache eines freundlichen Puertoricaners mit einem Busfahrer kommen wir dann der Lösung näher, unser Bus fährt auf der Rückseite des Busbahnhofs. Also wechseln wir die Seiten und auf der Rückseite kommt dann die Buslinie, auf der unser Ziel steht – allerdings immer noch der falsche Bus. Der Busfahrer nennt uns den richtigen Bus und schärft uns ein, dem nächsten Busfahrer zu sagen, dass wir an der Villa Pesqueras aussteigen möchten – damit auch nichts schief geht…
Das machen wir auch brav im nächsten Bus – sicherheitshalber kommt die Securite noch hinter uns her um dem Busfahrer zu instruieren – ja man kümmert sich hier um seine Touristen und will nichts dem Zufall überlassen…
So mit Netz und doppeltem Boden ausgestattet, erreichen wir problemlos den Fischereihafen und unser Dinghy.
Am nächsten Tag machen wir uns auf zum Flughafen, wir haben noch einen Tag ein Auto gemietet und wollen uns die Höhlenwelt von Puerto Rico ansehen. Diesmal müht sich Bernd mit den Serpentinen ab und wir schaffen wieder nicht alles, was wir uns vorgenommen hatten – aber wir gewinnen einen guten Eindruck von der Natur und der Höhlenwelt von Puerto Rico. Und immer wieder kommen wir mit anderen Gästen ins Gespräch – so vergeht der Tag wie im Flug.
Wir verwerfen die Idee noch bis zur Westküste zu segeln und klarieren in Ponce aus. Nun haben wir 48 Stunden Zeit, das Land zu verlassen.
Am Samstagmorgen starten wir zu Zweit die Überfahrt über das Karibische Meer von der vorgelagerten Insel Caja de Muertos. Die Wetterprognosen hinsichtlich der Windgeschwindigkeiten sind ganz ordentlich, leider haben wir Ostwind und Querwelle, so wird die Überfahrt recht schaukelig und zu Zweit recht anstrengend.
Wir sind geschafft, als wir am Vormittag des dritten Segeltages in Kralendijk – der Hauptstadt von Bonaire ankommen und unsere Joline an die Boje legen können.