Sehenswürdigkeiten und Erlebnisse

Marokko: Kamelritt und Berberzelt – eine Nacht in der Wüste

Juni 2023

Wenn wir auch in Tunesien bereits die Ausläufer der Sahara bereist hatten, stand ein Kamelritt in die Sandwüste und eine Übernachtung im Berberzelt noch aus auf unser To-Do-Liste.

In Marokko wurden dazu Touristentouren angeboten und wir hatten beschlossen uns ausnahmsweise mal einer solchen Tour anzuschließen.

Nach einer fast zweitägigen Anreise erreichten wir mit unserem Minibus die Sanddünen von Merzouga – wo wir auf das Kamel umsteigen sollen.

Die Sanddünen von Merzouga – neben der Straße beginnt die Sandwüste.
Die Kamele warten schon – offensichtlich sind wir nicht alleine unterwegs – viele Reiseanbieter erreichen mit ihren Kleinbussen die Startlokation.
Jeder Kamelführer hat eine handvoll Kamele die mit einem Führstrick aneinandergebunden sind und die Touris werden auf die verschiedenen Kamele verteilt – nach einsamen Wüstenritt sieht das eher nicht aus.
Während der einstündigen Tour trennen sich dann jedoch die einzelnen Karawanen.
Der Kamelführer voran, die Kamele hinterher geht es in den Sanddünen rauf und runter. Der Kameltreiber ist dabei zügig unterwegs. Sieht ganz leichtfüßig aus.
Nach einem einstündigen Kamelritt erreichen wir das Zeltdorf für die Nacht. Im Hintergrund sieht man schon das Ende der Sanddünen.
Am Lagerfeuer im Berberzeltlager

Die Mitarbeiter geben alles und machen nach dem Abendessen Musik und Lagerfeuer – die meisten Gäste sind aber so müde, dass sie sich in ihre Zelte zurückgezogen haben.

Die Kamele – es sind übrigens Dromedarius wie uns der Kamelführer erklärt – also Kamele mit einem Höcker – verbringen die Nacht draußen vor dem Zeltdorf.
Wir haben das Deluxe – Berberzelt gebucht und es ist erstaunllich geräumig und – zumindestens in dieser Nacht – auch nicht so kalt wie wir befürchtet haben. Es liegen aber dicke Wolldecken bereit.
Wir haben abgeteilt vom Schlafraum auch ein eigenes Bad mit Waschbecken und Dusche.
…und auch ein Stilles Örtchen ganz für uns alleine.
Als wir selbst mal versuchen auf dem Sand ein Stück zu laufen – um auf dem Sandhügel den Sonnenuntergang zu genießen – stellt sich schnell heraus, wie anstrengend das ist.
Sonnenaufgang über den Sanddünen.
Farbenspiel im Sonnenaufgang
Ein neuer Tag bricht an.
Jetzt heißt es, zurück zu den Dromedaren und zurück zu unserem Minibus.
Kameltreiber in landestypischer Kluft
Auf dem Morgenritt ist es ganz schön windig und der Sand peitscht uns ins Gesicht – jetzt hilft die Kopfbekleidung.
Ein Selfie mit unseren Dromedaren…
Merzouga schon wieder in Sicht…
Unsere Spuren im Sand sind über Nacht verweht…

Fazit: Hat sich der Ausflug in die Wüste gelohnt?

Die Tour war sehr anstrengend – abends auf das Kamel – Übernachten im Zelt – und morgens um 5 Uhr wieder raus, um in den Sonnenaufgang zu reiten und vor allem der lange Rückweg nach Marrakesch.

Eine Stunde auf dem Kamel ist völlig ausreichend finde ich – lang genug um einen Eindruck zu bekommen, doch die Fortbewegung ist anstrengend, es geht rauf und runter, das Kamel versinkt im Sand und oben drauf muss man das ausgleichen. Auf- und Absteigen ist besonders schaukelig, weil sich so ein Kamel in mehreren Etappen aufrichtet und der Reiter von hinten nach vorne und zurück geworfen wird. Die Kamelführer sind aber sehr wachsam, dass man auch oben bleibt. So ein Dromedar ist an seinem Reiter nicht interessiert – man baut, anders als bei einem Pferd, keine Verbindung mit seinem Reittier auf, es folgt gleichmütig seinem Kameltreiber. Auch Streicheleinheiten locken es nicht aus der Reserve…

Die Übernachtung im Berberzelt war sicherlich Wüstenfeeling light, aber insgesamt ganz schön, wir haben gut geschlafen, wenn auch kurz und das Wüstenpanorama genossen. Es war auch nicht so kalt an diesem Abend, wie befürchtet und wir konnten Decken und dicke Pullover verpackt lassen. Wir hatten die Deluxe – Variante gebucht – eigenes Zelt und eigenes Bad – darüber waren wir ganz froh – nach so einer Wüstentour ist viel Sand abzuduschen…

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