Land und Leute

Marokko: Die 4 Königsstädte: Meknes – die Kleine

Mai 2023

Von Fes aus fahren wir rund eine halbe Stunde mit dem Zug zur nächsten Königsstadt: Meknes.

Sultan Mulai Ismail (1672 – 1727) missfiel seine Königsstadt Fes und er beschloss, sich eine neue Königsstadt errichten zu lassen im rund 70 Kilometer entfernten Ort Meknes. Rund 30.000 Sklaven und Handwerkern wurden dazu zum Arbeiten herangezogen.

Bahnstation Meknes
Vor dem Bahnhof in der modernen Neustadt lauern bereits die ersten Touristenhürden. Marokkanische Taxifahrer fahren nicht gerne nach Taxameter sondern erfinden gern selbst Preise, da ist verhandeln angesagt und bettelnde Kinder stürzen sich auf die neuen Touristen – statt die Schule zu besuchen lauern sie auf zahlungskräftige Ausländer – eine wohl durchaus lukrative Kinderarbeit…
Auf modernen Straßen geht es Richtung Altstadt – Medina – dort haben wir wieder ein Riad für zwei Nächte gebucht.
Stadttor Bab Mansour
Hinter der Stadtmauer taucht man in eine neue Welt ein – es wirkt wie eine Zeitreise.
Geschäftiges Treiben auf den Märkten, die sich durch viele Straßen der Medina ziehen.
Geröstete Maiskolben scheinen bei den den Einheimischen sehr beliebt zu sein…
… ebenso wie Zuckerrohrsaft – der mit einer halben Limette zusammen durchgepresst wird.
Der berühmte zentrale Marktplatz: Place de Hedin – ist zur Zeit eine Baustelle – wie auf jeder Baustelle wird hier mit viel Menpower fleissig gearbeitet. Gleich sechs Pflasterer arbeiten Hand in Hand.
Blick von einer Dachterrasse auf das Geschehen rund um den Place de Hedin.
Der große Platz vor der Stadtmauer dient im Moment aus Ausweichfläche für die Straßenhändler.
Stadtreinigung im Einsatz. Es wird insgesamt sehr auf Sauberkeit in Marokko geachtet.
Die Aussenbezirke von Meknes erkunden wir mit einer Kutschfahrt, da wir einige Kilometer zurücklegen müssen. Preise müssen auch hier natürlich verhandelt werden.
Mit einem PS geht es heraus aus der Altstadt.
Die Löcher in den alten Lehmmauern dienen der Belüftung und sind für die Stabilität des Lehms unverzichtbar. Gerne werden sie von den Vögeln als Nistplätze genutzt.
Die meist gut erhalten aussehenden Lehmmauern sind restauriert – hier noch eine unrestaurierte Wand. Es wird viel Arbeitskraft in die Erhaltung und Restaurierung im ganzen Land gesteckt – finanziert wird dies wohl weitestgehend durch den Staat.
Eingangstor zum Königsschloss – nur Störche sind als ungeladene Gäste zugelassen. Die Räumlichkeiten dienen König Mohamed VI als Sommerresidenz.
Andere Teile der ehemaligen Königsresidenz werden durch das Militär genutzt.
Die alten Stallungen für rund 12.000 Pferde der Armee von Sultan Mulai Ismail – Heri-es-souani – befinden sich auch noch in der Restaurierung.
Plakate zeigen – wie es später einmal aussehen soll.
Sklavendenkmal – die rund 30.000 Sklaven und Gefangenen, die zu den Bauarbeiten herangezogen wurden, mussten damals in unterirdischen Gefängnissen hausen, die sie zuvor selbst errichten durften. Besichtigen kann man diese unterirdischen Gewölbe nicht mehr, da Einbruchgefahr besteht.
Weiter geht es mit der Kutschfahrt – vorbei an langen Mauern die den Bereich der Königsresidenz einfassen und keinen Einblick gewähren.
Tor zum Mausoleum von Scheich Mulai Ismail (1672-1727)
Ein prächtiger Eingangsbereich mit Brunnen führt ins Innere des Gebäudes.
Innenhof – durch das rechte Tor kann man einen Blick auf das Grab von Mulai Ismail werfen. Das linke Tor führt in die Moschee.
Säulengang
Moschee des Mausoleums – sie ist eine von zwei Moscheen in Marokko, die Nichtgläubige betreten dürfen. Die andere befindet sich in Casablanca – der größten Stadt Marokkos.
Sarkophag von Mulai Isamail – rechts und links die beiden Standuhren sind ein Geschenk von Ludwig XIV.
Durch eine Seitentür im Vorhof gelangt man zu weiteren Gräbern – vermutlich weniger wichtigen Persönlichkeiten der königlichen Familie. Gräber in Marokko bleiben für die Ewigkeit – Sie werden nicht eingeebnet.
Nach dem Mausoleum führt ein Stadttor zurück ins Zentrum. Zuerst in die Neustadt.
Dann durch ein altes Tor zurück in die Medina. Hier endet unsere Kutschfahrt.
Souveniers – aufwendig gearbeitete Berberkunst.
Blick von der Dachterrasse unseres Riad über die Dächer von Meknes.

Nach zwei Nächten verlassen wir Meknes wieder mit dem Zug und fahren weiter in die nächste Königsstadt: Rabat.

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