Türkei: Istanbul – Basilica Cisterna – der versunkene Palast
Unweit der Haghia Sophia befindet sich der Zugang zur Cisterna Basilica.
Dabei handelt es sich um eine spätantike Zisterne die 532 – ca. 542 n. Chr. im Auftrag vom römischen Kaiser Justinian erbaut wurde als Wasserspeicher für den Großen Palast um damit den kaiserlichen Haushalt mit frischem Wasser zu versorgen.
Wenn man die Treppe zur Zisterne hinab steigt eröffnet sich dem Besucher ein bildgewaltiges Säulengewölbe.
Die Zisterne ist 138 m lang und 65 m breit und konnte 80.000 Kubikmeter Wasser fassen, die über den Hadrian Viadukt und dem Valus Äquadukt vom rund 15 km entfernten Belgrader Wald frisches Wasser in die damalige Stadt Byzanz lieferte zur Versorgund der umliegenden Gebäude – wie z.B. der Hagia Sophia.
Berühmt wurde die Zisterne als Filmkulisse für bekannte Filme wie: James Bond: Liebesgrüße aus Moskau oder Dan Brown: Das Inferno
2017 wurde die Zisterne für umfangreiche Renovierungsarbeiten geschlossen und 5 Jahre aufwändig restauriert.
Wiedereröffnung 2022 – wir sind also als einer der ersten in den Genuss gekommen, die neueröffnete Zisterne zu besuchen.
Bei den Renovierungsarbeiten wurden die Mauern und Böden frei gelegt und so kann man heute durch das Wasser bis auf den Grund sehen.
Moderne Kunstinstallationen im Wasser eröffnen zwischen den Säulen, an jeder Biegung immer wieder einen interessanten neuen Aspekt.
Beleuchtete Instalationen bieten einen ganz eigenen Reiz.
Wechselnde Farben tauchen die Unterwasserwelt in immer neue berauschende Farben.
Und man kann beobachten, wie sich die Wirkung der Exponate im wechselnden Licht verändern.
Untermalt wird der Bilderrausch mit klassischer Musik.
Somit ist der Besuch ein Rausch für Augen und Ohren eingefangen in der Abgeschiedenheit dieses unterirrdischen Ortes.
Die freigelegten Mauern und die durchschimmernden Böden schaffen mit den Skulpturen eine Verbindung zwischen Antike und Moderne.
Über Längs- und Querstege aus Gitterrost durchschreitet man die Zisterne,
die dabei erst nach und nach ihre Geheimnisse enthüllt und trotz anderer
Besucher einem immer wieder das Gefühl von Exklusivität und
Abgeschiedenheit vermittelt.
Neben den modernen Skulpturen wurden auch zwei historische Köpfe der Medusa in den unterirrdischen Gewölben installiert.
Da ja nach dem Mythos der Mensch zu Stein erstarrt, wenn er Medusa in die Augen sieht, scheinen die
Köpfe so angeordnet, dass Medusas Blick in eine andere Richtung als die der Besucher geht.
Dieses Schattenspiel hat mir besonders gut gefallen, das Lichtspiel wirft den
Schatten der Medusa an die Wand – wie verborgen hinter einer Säule.
Der Name Cisterna Basilica rührt übrigens daher, dass an diesem Ort
ursprünglich eine Basilica stand.