Land und Leute

Tunesien – eine Rundreise mit dem Mietwagen – November 2022 – 1. Etappe: Troglodyte und alte Berberdörfer – Beni Zelten – Matmata / Star Wars

Für 10 Tage haben wir uns einen Mietwagen gemietet um Tunesien zu erkunden. Um 11 Uhr wollen wir starten, doch es gibt gleich die erste Hürde zu nehmen. Das über Deutschland gebuchte Auto der Verleihfirma AVIS gibt es gar nicht, die Vermietungsstation ist geschlossen. Nach ausführlichen Telefonaten mit Check 24 stellt sich raus, dass in Hammamet die Vermietstationen von AVIS nicht mehr in Betrieb sind und von Deutschland aus auch kein weiterer Anbieter zur Verfügung steht.

Da wir unsere erste Unterbringung im Süden von Tunesien bereits gebucht hatten, kommen wir nun in Zeitnot. Der Anruf bei einem ansässigen Anbieter ist jedoch erfolgreich – bis 14 Uhr sagt man uns ein Auto zu – ein fast neuer Volkswagen – und tatsächlich – schon um 13:30 Uhr wird ein Mietwagen direkt vor der Marina vorgefahren. Besser kann eine Autoübergabe nicht klappen.

So kommen wir doch noch wie geplant los – müssen allerdings aus Zeitgründen unsere Route etwas ändern – rund 400 km müssen wir bis zu unserer ersten Unterbringung schaffen.

Erste Ausläufer der Sahara

Wir haben ein Zimmer in einer alten Troglodyte gebucht. Troglodyte bedeutet Höhlenbewohner. Im Süden von Tunesien gibt es einige dieser Höhlenwohnungen von denen viele noch bewohnt sind.

Innenhof der Troglodyte

Der bewohnte Höhenbereich zieht sich rund um einen Innenhof – dieser ist oben offen und man kann in den Sternenhimmel sehen.

Blick in unser Zimmer

Ein gemauertes Bett in einem sehr großzügigen Höhlenraum. Es gibt keine Heizung und im November wird es in der Wüstengegend schon sehr kalt.

Wir müssen aber feststellen, dass diese Höhlen sich selbst wohltemperieren und wir schlafen gut und warm in unserer Höhle.

Abendessen und Frühstück wird durch den Eigentümer im Esszimmer serviert – es gibt an diesem Abend 3 Gäste – eine Engländerin speist noch mit uns am Tisch und so gibt es neben einem guten Essen noch einen guten Erfahrungsaustausch.

Schaf- und Ziegenherden begegnen uns immer wieder längs der Straße in einer kargen Geröllwüste.

Auf gut ausgebauten Straßen fahren wir am nächsten Morgen weiter Richtung Süden – entlang der Sahara, der größten Trockenwüste der Erde.

Nur 20 % der Trockenwüste besteht aus Sandwüste, der restliche Teil sind Steine und Geröll mit kaum Vegetation. Erst weiter im Süden von Tunesien werden wir auf die Sandwüste treffen.

Künstlerisch verzierte Fassaden finden sich immer wieder an den weissen Häusermauern.
Palmen am Wegesrand
Panoramablick

Es wird gebirgig – die Dorsale – Ausläufer des Atlasgebirges ziehen sich von Algerien bis nach Tunesien – zwischen den Bergen finden sich fruchtbare Täler in den Ackerbau und Viehzucht betrieben wird.

Ruinen eines alten Berberdorfes. Im Hintergrund der bewohnte Ort.
Ruinen des alten Berberdorfes
Bewohnte Orte in den Ebenen

Alt und Neu – Vermüllt und Stilvoll – solche Gegensätze finden sich überall in Tunesien und liegen meist dicht beieinander.

Autoschrottplatz in der Wüste
Moderne Büros der Post finden sich in vielen kleinen Orten.

In Matmata hat eine Familie ihr Troglodyt als Museum und Besichtigungsobjekt umgebaut und lädt zum Besuch ein – gegen einen Obulus – der in Tunesien immer variabel und verhandelbar ist.

Um den offenen Innenhof mit Brunnen ziehen sich die Höhlenzimmer – Schlaf- und Wohnräume. Küche.

Die wohltemperierten Höhlenräume lassen sich hervorragend als Lagerraum für Speisen nutzen.

In Matmata wurden auch Teile von Star Wars gedreht – die Wüstenstadt.

Eingang zum Star Wars Museum

Aufdringliche Guides und Restaurantbesitzer die Kunden anwerben wollen, verderben uns aber die Lust auf eine Besichtigung.

Nächster Bericht: 2. Etappe – Douz – „Tor zur Sahara“

Translate »