Unsere Reise

Überfahrt Karibisches Meer – von Puerto Rico/Grosse Antillen nach Bonaire/ Niederländische Antillen

25. – 28. Mai 2024

Die Hurrikan Saison naht und es wird Zeit für uns die Großen Antillen zu verlassen. Anfang Juli haben wir einen Krantermin in Bonaire und wir wollen ja auch noch die ABC-Inseln erkunden. Nach nunmehr einem Monat auf Puerto Rico haben wir das Land ausgiebig erkundet und fühlen uns bereit für kommende Abenteuer.

Schon seit Wochen haben wir die Windvorhersagen im Auge. Der Wind kommt ungebrochen aus östlicher Richtung, oft auch auf Süd drehend. Wir hatten auf Wind aus Nord/Ost gehofft, was für den Weg nach Süden gut wäre. So beschließen wir nicht mehr ganz bis zum Westende von Puerto Rico zu segeln; in Ponce können wir problemlos ausklarieren.

US Customs – superfreundliche Officer, aber ein Hochsicherheitstrakt.
Eintritt erst nach Passprüfung und Taschenkontrolle

Zoll und Immigration sind in einem Gebäude direkt am Hafen untergebracht. Nach dem Ausklarieren haben wir 48 Stunden Zeit das Land zu verlassen und so seglen wir am Abend noch eben 8 Seemeilen bis zu Isla de Muertos. Dort liegen wir windgeschützt vor dem schönen Sandstrand der Insel.

Auf der Insel scheint es einiges zu entdecken zu geben. Einen Anlegesteg, verlassene Gebäude – die von der Ferne aus betrachtet noch recht intakt aussehen, einen Leuchtturm und Wanderwege. Wir schaffen es aber nicht mehr an Land. Für eine mehrtägige Überfahrt gibt es immer etwas vorzubereiten und so machen wir Joline seefest. Verräumen und verzurren alles und checken noch einmal die Motoren. Am Abend ist alles vorbereitet und wir können mit gutem Gewissen starten.

Die Wettermodelle sagen alle reichlich Wind aus Süd/Ost und eine Welle von 2 bis 3 Meter voraus. Hinzu kommen Gewitterwarnungen, hierbei sind sich die Wettermodelle allerdings nicht einig wann und wo es uns erwischen soll.

Am Samstagmorgen läuft unsere 48 Stunden Frist ab und so lichten wir unseren Anker nach dem Frühstück und starten vor der Isla Cayo de Muertos von Puerto Rico zu Zweit unsere Überfahrt über das Karibische Meer zu den ABC – Inseln – nach Bonaire. Vor uns liegen rund 400 Seemeilen.

Bei bestem Wetter verlassen wir Puerto Rico – rund 400 Seemeilen über das offene Meer vor uns

Am Morgen bläst der Wind noch etwas verhalten. Wir entscheiden uns trotzdem zunächst für Reff 1 , d.h. wir setzen nicht volle Segel sondern nur einen Teil der gesamten Fläche. Gegen Nachmittag nimmt der Wind beständig zu, die Entscheidung nicht volle Segel zu setzen war eindeutig richtig.

Die erste Nacht verläuft ruhig. Die Welle kommt beständig von der Seite, der Wind von schräg vorne. Während der Nacht ziehen drei Squalls durch; wir können aber allen ausweichen. Einerseits haben wir mondhelle Nächte andererseits zeigt uns das Radar genau die Zugrichtung der Squalls an.

Nicht nur Schiffe und Land zeigt das Radar. Vor allem für die Beobachtung des Wetters ist es ein sehr gutes Hilfmittel, so schaffen wir es meist den Regen- und Gewitterfronten auszuweichen.

Der zweite Tag verläuft ohne besondere Vorkommnisse. Unser Etmal – die Strecke, die wir innerhalb von 24 Stunden zurücklegen – liegt bei 116,5 Seemeilen. Das ist nicht schlecht aber auch nicht wirklich viel. Je weiter wir nach Süden kommen, desto stärker wird der Wind. Am Nachmittag haben wir bereits beständig über 30 Kn und auch die Wellen nehmen weiter zu. Da wir es nicht eilig haben und lieber bei Tageslicht ankommen als in der Nacht beschließen wir, die Segel weiter zu verkleinern. So geht es dann mit Reff 2 in die Nacht. Das Wetter hat sich stabilisiert. Wir sind weit und breit das einzige Schiff.

Unser Etmal des zweiten Tages beträgt 129 Seemeilen. Wunsch- und Vorhersagegemäß dreht der Wind am kommenden Tag mehr Richtung Ost. Wir hatten bisher einen Kurs von 170 Grad gesteuert um nicht gegen die Strömungen im Karibischen Meer ankämpfen zu müssen. Daher haben wir nun Raum nach Westen zur Verfügung. Zusammen mit dem drehenden Wind können wir den Kurs nun so gestalten, dass die Welle nun achterlich, also von schräg hinten kommt. So ist der Rest des Weges trotz der immer höher werdenden Wellen recht komfortabel.

Im Karibischen Meer gibt es durchaus starke Strömungen. Diese sollte man bei der Routenplanung berücksichtigen.

Im Morgengrauen erreichen wir Bonaire. Beim Umrunden der westlichen Spitze der Insel werden wir von einer Gruppe Delfine begrüßt, die uns eine ganze Zeit folgen. Petra verschläft das Begrüßungskomitee und für Foto und Video ist es noch zu dunkel. Also bleibt diese Begegnung nur in meiner Erinnerung.

Die letzten Meilen geht des dann unter Motor vorbei an Klein Bonaire nach Kralendijk. Wir melden uns auf Kanal 12 bei der Marina und werden bei Ankunft an der Boje schon von einem Marina Mitarbeiter in Empfang genommen. Das Anlegemanöver klappt ohne Probleme. Wir sollen uns beim Zoll und in der Marina anmelden – Alles wir üblich.

Erst einmal gibt es jetzt ein Frühstück und eine heiße Dusche. Danach fahren wir zum Zoll – auf Bonaire muss die gesamte Mannschaft vorstellig werden und nach der Mittagspause melde ich uns bei der Marina an und buche anschließend noch einen Platz am Dinghi Dock.

Alles erledigt. Am Abend nehmen wir einen Sundowner und ein Essen im Divers Inn.

Zoll und Immigration sind zentral am Kreuzfahrtterminal (gelbes Gebäude hinten links im Bild).
Einen Steg für das Dinghi gibt es direkt davor

383 Seemeilen hat unsere Überfahrt durch das Karibische Meer gedauert, wobei wir mit unserer SY Joline am zweiten Tag unsere 10.000 Seemeilen seit Start 2021 geknackt haben.

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