Gastbeitrag: Mitsegeln in den British Virgin Islands (BVIs)
25. März – 03. April 2024
Karibikurlaub mit Hindernissen
Am 24. März war es soweit: Mein Flug in die Karibik startet! Die Reise beginnt mit dem Langstreckenflug von Amsterdam über New York nach Puerto Rico und dann „nur“ noch ein halbstündiger Flug von dort zur Britischen Jungferninsel Tortola, meinem Ziel, wo ich Petra und Bernd und die SY„Joline“ treffen will. Der lange Flug verläuft gut, doch der kurze mit der Intercaribbean Airline hat es in sich: Erst wird er kurz vor Antritt meiner Reise von 10 Uhr morgens auf 14.30 Uhr nachmittags verschoben. Als ich dann früh um 7 am Flughafen bin, startet er letzten Endes erst um 18 Uhr, d.h. ich habe fast einen ganzen Tag am Flughafen in San Juan/ Puerto Rico verbracht. Also diese Airline ist wirklich nicht zu empfehlen.
Als Entschädigung geht es dann direkt zur Grill- und Tanzparty, die keine fünf Minuten vom Flughafen von Tortola entfernt ist, der direkt am Strand liegt. Da ich ja nicht wusste, ob ich überhaupt noch an dem Abend lande, sind Petra und Bernd schon zur Party gegangen und wir finden uns tatsächlich recht schnell. Es gibt Grillbuffet, leckeres Hähnchenfleisch, Sparribs, usw. Und Petra und Bernd treffen viele Bekannte dort. Die Party scheint ein Highlight in der Gegend zu sein. Im Laufe der Party treten Stelzenläufer auf, sehr beeindruckend, auf wie hohen Stelzen sie laufen können. Zum Tanzen bin ich jetzt leider zu müde. Um zehn abends bringt mich Bernd zu Joline und ich schlafe sofort ein.
Am nächsten Tag kommt ein Paar, Jens und Bella, auf unser Boot. Sie segeln ein paar Tage mit und feiern auf der SY Joline ihren Hochzeitstag. Wir verbringen bis Samstag die Zeit zusammen auf dem Boot. Wir segeln von Tortola ab zu weiteren Britischen Jungferninseln, Norman´s Island, Peter´s Island und Virgin Gorda. Es gibt ca. 30 Britische Jungferninseln, von denen aber nur vier etwas größer sind. Manche sind auch unbewohnt oder in Privatbesitz. Wir segeln weiter raus um zu angeln, leider ist dies nicht von Erfolg gekrönt, aber einen Versuch war es wert. Wir schnorcheln mehrmals. Wir sehen uns ein Schiffswrack an, das in ca. 9 m Tiefe liegt. Ein anderes Mal entdecke ich beim Tauchen eine große Schildkröte dank Schnorchler, die mich darauf aufmerksam machen. Erst erkenne ich sie nicht, es sieht alles so grün und dunkel da unten auf dem Grund aus. Einige Minuten später kommt die Schildkröte hoch und plötzlich ist sie gefühlt nur einen Meter von mir entfernt und riesig groß.
Ein anderes Erlebnis mit Meeresbewohnern habe ich am nächsten Tag. Wir segeln zur Strandbar „Saba Rocks“. Dort ist um 17 Uhr Fütterung der Tarpune, Fische, die bis zu 2,50 m groß werden, eigentlich harmlos sind, so dass man mit ihnen auch schwimmen kann. Und so steige ich an der Strandbar mutig ins Wasser und schwimme zu den Tarpunen. Tatsächlich auch bei der Fütterung tun sie mir nichts, im Gegenteil sie schwimmen elegant an mir vorbei, obwohl es zig Fische sind.
Nach diesem Erlebnis gönnen wir uns erstmal an der schönen Strandbar etwas zu essen. Wie an anderen Orten der Inseln stellen wir auch hier fest, dass es unendlich teuer ist. Eine Pommes mal eben 7 Dollar, ein Burger für 23 Dollar. Na ja, egal, es ist lecker und so oft komme ich ja auch nicht in die Karibik. An der Bar winkt mir zufällig eine Frau zu und ich denke, ich kenne sie irgendwoher. Tatsächlich von der Warterei am Flughafen. Wir erkennen uns überrascht und begrüßen uns herzlich. Also auch hier kann man nicht unerkannt durch die Gegend laufen.
Ein weiteres Highlight ist die Insel Virgin Gorda. Als erstes segeln wir zu „The Baths“. Wir steigen in Spanish Town von der Joline und machen eine kleine Wanderung dorthin. In einem Café genießen wir einen herrlichen Ausblick auf die Bucht – mit Livemusik und diesmal tanze ich zu „La Bamba“. Vom Café geht es weiter zu den berühmten Felsen am Strand. Wir machen einen schöne Wanderung durch die wirklich imposanten Felsen am Strand, durch Engstellen, usw. Abends genießen wir Streetfood, das wirklich günstig ist, für zehn Dollar werden wir satt und es reicht noch für den nächsten Tag. Ein größeres Musikfestival, das an dem Abend stattfindet, besuchen wir aber nicht, für vierzig Dollar wissen wir nicht, was für Musik geboten wird. Trotz der zu uns herüberschallenden Musik schlafe ich gut in der Joline ein.
Ostersonntag geht es wieder zurück nach Tortola, diesmal zur Hauptstadt Road Town mit 9000 Einwohnern. Die Geschäfte sind geschlossen, wir machen nur eine Erkundung durch die Stadt, die ziemlich abgewrackt aussieht – für eine Hauptstadt würde man mehr erwarten – und beenden den Abend in einer Bar mit karibischem Bier. Am nächsten Tag liegen zwei große Kreuzfahrtschiffe neben uns. Jetzt am Ostermontag öffnen die Geschäfte, da nun um die 5000 Leute aus den Schiffen aussteigen. Leider sind aber der Sage Nationalpark und der Botanische Garten nicht offen. So bleibt mir nichts übrig als zu shoppen und die letzten Souvenirs zu erstehen. Eine Karibikbluse mit schön bunten Farben nehme ich mit nach Hause. Mal schauen, wann die Gelegenheit ist für karibisches Flair.
So langsam müssen wir wieder Richtung Flughafen Tortola, denn nach acht Tagen auf See geht meine Reise zuende. Wir ankern wieder am Strand, wo die Grillparty stattfand. Ich mache nochmal einen schönen Strandpaziergang und der Abend klingt mit Hähnchen und ein paar Cocktails Painkiller aus.
Am Abreisetag schwimme ich ein letztes Mal im türkisblauen Wasser, bevor mittags zum zwölf mein Flug geht.
Diesmal habe ich Glück mit der Intercaribbean Airline, sie ist auf die Minute pünktlich, so dass ich tatächlich auch noch meinen Anschlussflug bekomme. Damit hatte ich nicht gerechnet. Nun steht „nur“ noch der Langstreckenflug über Boston nach Amsterdam an. Ich denke, es kann nichts mehr schief gehen. Doch in Boston muss der Flug aufgrund von Unwetter gecancelt werden. Nachts um drei werden wir aus dem Flugzeug gebeten, wir saßen schon über eine Stunde darin fest. Nun müssen wir umbuchen auf den nächsten Flug, der erst am übernächsten Tag starten soll. Um nicht wertvolle Lebenszeit am Flughafen zu vergeuden mit Essen von Dunkin Donut bleibt mir nichts anderes übrigen als kurzerhand einen neuen teuren Flug zu buchen, der am selben Tag noch geht.
Die Karibik mit Petra und Bernd zu erkunden, war super. Und das Tolle ist: Ich werde diesmal nicht seekrank. Im letzten Jahr um Fuerteventura ging es mir anfangs wirkich nicht gut. Diesmal ist die Seekrankheit wie weggeblasen!