
Karibik – Tagebuch – Band II – Nr. 38
West End von Roatan – es wird touristisch…
10.05 – 15.05.2025
Mit einem Tag Verspätung zu unserem Zeitplan machen wir uns auf zur letzten Etappe auf Roatan – West End. Der Wind hat sich planmässig beruhigt und so haben wir eine recht ruhige Weiterfahrt. West End ist ein Marinenationalpark und da heisst es wieder – ran an die Boje. Im ausgeschriebenen Ankerfeld können wir nur eine Mooring ausmachen- auf der steht „Happy Place“ – was will man mehr.
Wir liegen direkt vor dem grossen Riff und die Ausflugsboote mit Schnorchlern und Tauchern umkreisen uns um ihre Gäste vor Ort zu bringen.

Wir machen eine erste Erkundungsdinghyfahrt – hier sieht es zum ersten Mal seit wir auf den Bay Islands sind lebhaft touristisch aus. Es gibt einige Restaurants. Wir finden eine Pizzeria mit einer offenen Feuerstelle und essen mal wieder eine Pizza, diesmal honduranischer Art – die letzte hatten wir in Miami…
Da wir mit unserem Zeitplan hängen wollen wir unsere Aktivitäten hier vor Ort zügig umsetzen: Schnorcheln am Riff und Besuch im Gumbalimba Park. Doch der Wettergott meint es nicht gut mit uns, in der Nacht setzt Gewitter mit intensiven Regenfällen ein und es klart den ganzen Tag nicht auf. So wettern wir also auf dem Boot ab. Auch am nächsten Morgen ist es immer noch regnerisch – der Besuch des Gumbalimbaparks fällt damit weiterhin aus… wenigstens können wir am Nachmittag am Riff schnorcheln, das Wetter ist zwar immer noch trübe – also keine idealen Verhältnisse, aber wir können ja direkt von der Badeleiter aus starten…

Gumbalimba Park
Nach zwei Regentagen ist es endlich soweit – die Sonne steht schon morgens wieder hoch am Himmel und wir entern unser Dinghy um endlich den Gumbalimba Park zu besuchen. Günstig ist der Termin aus zweierlei Gründen nicht. Nach zwei Regentagen ist die Luftfeuchtigkeit besonders hoch und da macht einem die Hitze noch viel mehr zu schaffen zum anderen haben heute vier Kreuzfahrtschiffe angelegt – der Andrang ist daher besonders hoch.
Doch da uns die Zeit im Nacken sitzt, machen wir uns trotzdem auf. Der Gumbalimba Park ist gut besucht und wir werden einer Gruppe zugeteilt – der Guide führt uns durch den weitläufigen Park – neben der beeindruckenden Natur kann man Iguanas besichtigen, sich mit Papageien fotografieren lassen und mit Kapuzineräffchen kuscheln…

Was zunächst wie ein klassischer Touri-Park wirkt, entpuppte sich als durchaus liebevoll angelegtes Areal mit tropischer Vegetation, einem kleinen botanischen Garten und jeder Menge tierischer Begegnungen.
Das Highlight: Die zutraulichen Kapuzineraffen, die sich neugierig auf unsere Schultern setzten – und dabei ganz offensichtlich gelernt haben, wie man Selfies sabotiert. Auch die farbenfrohen Papageien sorgten für Staunen, vor allem weil sie sich aus nächster Nähe bestaunen (und fotografieren) ließen.
Ein schmaler Pfad führte uns über eine Hängebrücke und durch eine unterirdische Piratenhöhle, in der ein kleines Museum von den Freibeutern der Karibik erzählt.

Für Mutige gibt es noch eine Zip – Line – aber ich bin froh nach der schweisstreibenden Tour am Beach zu chillen.
Playa Esmeralda
Hier an der Playa Esmeralda geht es sehr touristisch zu und ein Freiluftrestaurant reiht sich an das nächste. Für uns gibt es diesmal gezapftes Bier und eine Pizza und wir geniessen die wunderbare Umgebung – die Bay Islands sind wirklich schön.

Schnorcheln am Riff von West End
Am Mittwoch wird es Zeit weiter zu segeln. Am Vormittag machen wir noch eine ausführliche Schnorcheltour – die Sonne steht am Himmel und scheint durch das glasklare Wasser bis hinunter auf das Riff und taucht alles in noch schönere Farben. Das Riff ist voller Fische und oft durchschwimmt man einen ganzen Schwarm – die kleinen gelb-schwarz gestreiften Fische mit dem Namen „Sergent Major“ sind besonders zahlreich und sehr neugierig und vorwitzig – sie schwimmen häufig sehr nah der Wasseroberfläche und oft hat man den Eindruck als wollten sie einen anstupsen… Auf jeden Fall kann man mit ihrer Begleitung rechnen – ein erhebendes Erlebnis.
Kaum haben wir unsere Schnorcheltour beendet bekommen wir Besuch vom Parkranger – die Boje, an der wir liegen ist nur für Ausflugsboote, das Ankerfeld liegt ein ganzes Stück abgelegen… wir müssen auf jeden Fall umziehen…. da wir sowieso weiter wollen zur nächsten Insel Utila kommt das für uns nicht ungelegen.
Utila – Backpacker Insel mit viel Charm
So verlassen wir unsere Boje und machen uns auf zur dritten Insel der Bay Islands von Honduras – Utila, die kleinste der drei Eilands. Das ist auch gut so, da wir mittlerweile drei Tage hinter unserem eigenen Zeitplan hinterherhängen können wir dort eh keine Zeit verbringen.
Ausklarieren, ein kurzer Besuch im Supermarkt und dann ab nach Guatemala. Doch es sollte anders kommen – die als Backpackerinsel bekannte kleine Insel Utila präsentiert sich uns als hübscher, lebhafter Ort mit vielen Cafes, Geschäften, Restaurants… Hier mögen wir nicht gleich wieder verschwinden. Wir verschieben unsere Abfahrt auf den Nachmittag und leihen uns zwei E – Roller mit Sitzfläche und damit erkunden wir die Insel – besser gesagt, wir fahren alle Strassen ab. Die Insel ist wirklich sehenswert, es gibt wunderschöne Strände, gepflegte Häuser in hübschen Gärten und einen Flughafen… naja, für Sportflugzeuge…

Zurück im Ort treffen wir auf Nick und Anja von der Amira – sie haben es von Guanaja ebenfalls bis Utila geschafft – vielleicht treffen wir uns im Rio Dulce wieder…

Wir geben die E – Roller zurück, machen noch einen Halt in Josie´s Cafe und geben unsere letzten Lempiras aus, noch ein bisschen Obst vom Obsthändler und ein paar Getränke, Milch und Eier im Supermarkt – dann heisst es leider Abschied nehmen.

Wir setzen die Segel und lassen die Bay Islands hinter uns zurück – wir werden sie in guter Erinnerung behalten und hätten gerne noch ein bisschen mehr Zeit gehabt…
Eine Nachtfahrt trennt uns nun noch von Guatemala…
Angelerfolg – unser „erster“ Sailfisch
Wie üblich werfen wir die Angeln aus, sobald wir weit genug vom Land entfernt sind. Diesmal ist uns der Angelglück holt und wir fangen einen Segelfisch, auch Sailfisch genannt.
Der Segelfisch (engl. Sailfish) gilt als einer der schnellsten Fische der Welt – mit Spitzenwerten von über 100 km/h. Sein auffälligstes Merkmal ist die riesige, segelartige Rückenflosse, die ihm nicht nur den Namen verleiht, sondern auch zur Tarnung und Kommunikation dient.
Mit seinem langen, speerartigen Schnabel jagt der Segelfisch in tropischen und subtropischen Meeren kleine Fische wie Sardinen oder Makrelen.
Wer ihn beim Springen oder Jagen beobachtet, wird die Kraft und Eleganz dieses außergewöhnlichen Raubfischs nicht vergessen – ein echtes Highlight jeder Segelreise in wärmeren Gewässern.
Wir hatten bereits einmal eine kurze Begegnung mir dieser Gattung auf unserer Atlantiküberquerung. Damals hatten wir so viel Respekt vor dem langen Schwert und der Verletzungsgefahr, dass der Fisch die Freiheit gefunden hat, bevor wir uns recht entschlossen hatten. Diesmal waren wir besser vorbereitet…

Nach einiger Kraftanstrengung haben wir es geschaftt. Ein Sailfisch von 180 cm länge ist unsere Beute. Bis er filiert ist und das Deck wieder gereinigt ist vergeht mehr aus eine Stunde. Der Fisch schmeckt hervorragend.



2 Comments
Peter Jung
Sehr schöner Bericht. Leider haben wir die Bay Islands verpasst. Liebe Grüße von den PIAnisten Dorothee und Peter
Petra Guertler
Hallo ihr beiden, die Bay Islands haben uns wirklich gut gefallen – ihr habt ja noch eine Chance auf einen Besuch… LG Petra