ARC 2023 Tagebuch – Tag 22 – 9. Tag auf See
Montag 27.11.2023
Squalls und Fliegende Fische…
In der Nacht gegen 04:00 Uhr werden ich in meiner Kabine geweckt, da mir leichter Regen auf die Nase fällt. Regen auf dem Atlantik bedeutet häufig – Squalls – Sturmböen mit Regen und starkem Wind die vorbei ziehen und erhöhte Aufmerksamkeit beim Segeln erfordern, da der Wind plötzlich dreht und heftig ansteigt und die Segel darauf eingestellt werden müssen.
Ich wecke daher den Skipper, der sofort an Deck geht um die Wache – in diesem Falle Michael – beim Segeln zu unterstützen und auch erste Erfahrungen mit einem Squall zu sammeln. Alle Theorie ist ja bekanntlich grau. Drei leichte Squalls ziehen in der Nacht an uns vorbei – es treffen uns aber nur leichte Ausläufer.
Beim Frühstückstisch ist daher der Umgang mit Squalls Thema Nummer 1 und Strategien werden diskutiert und festgelegt.
Das Angelglück ist uns weiterhin nicht hold – das mag auch an den vielen Fliegenden Fischen liegen, die zu Hunderten über das Meer segeln liegen und bestimmt von unserem Köder ablenken… In der Nacht sind mal wieder zwei auf unserem Vordeck gestrandet.
Fliegende Fische sind Tag und Nacht zu Hunderten unterwegs…
Wir verbrauchen mit sieben Personen an Bord viel zu viel Strom – gestern der Waschtag, Geburtstagsmenü und Kaffeetafel hat uns den Rest gegeben. Heute ist daher massiv Stromsparen angesagt, damit sich die Batterien wieder füllen.
„Eine Atlantiküberquerung ohne Einschränkungen fühlt sich auch nicht wie eine echte Atlantiküberquerung an“… konstatiert Jonas. Wir sind auf dem richtigen Weg…
In der Nacht haben wir jetzt auch die Höhe von St. Lucia erreicht und direkten Kurs auf Rodney Bay aufgenommen…
9. Tag auf See – das bedeutet für Bernd und mich die bisher längste Überfahrt… das Mittelmeer hatten wir in 8 Tagen durchquert … und noch kein Ende in Sicht – etwa ein Drittel ist geschafft…
Wir legen an Tempo zu, am 8. Segeltag legen wir149,6 Seemeilen zurück und haben es nun insgesamt auf 1093,5 Seemeilen geschafft.