Karibik – Tagebuch – Band II – Nr. 4
08.12. – 11.12.2024
Wir erkunden die Hauptstadt Santo Domingo…
Am Montag erreichen wir die Dominikanische Republik und machen in der Marina von Santo Domingo fest. Das ist bisher die größte Stadt die wir anlaufen und die bisher kleinste Marina…
Wir werden freundlich Willkommen geheißen und ich kann meine Spanischkenntnisse zum Einsatz bringen – die Vorfreude auf die Insel Hispanola ist bei allen groß.
Am Abend gönnen wir uns ein Essen im Marinarestaurant. Das Essen ist gut, Wein und Cocktails ebenfalls, der Service zuvorkommend – aber es hat seinen Preis, zumal auf die Rechnung noch 18 % Itbis ( die Dominikanische Interpretation der Mehrwertsteuer) und 10 % Tax kommen plus Trinkgeld…
Die nächsten Tag machen wir uns auf die historische Altstadt von Santo Domingo zu erkunden, die immerhin Weltkulturerbe ist. Mit einer kleinen Touristenbahn lassen wir uns durch die restaurierten Straßenzügen fahren. In 45 Minuten fährt die Bahn die kleinen Straßen ab, vorbei an einer Basilika und einigen Denkmälern.
Wir besichtigen die Basilika und die Zigarrenfabrik der Firma Caoba – im fabrikeigenen Verkaufsraum lassen wir uns die verschiedenen Zigarrensorten erklären und als Nichtraucher kaufen wir ein Premiumzigarrenset zum Verschenken… Wir haben jetzt gelernt, das die Dominikanische Republik der größte Zigarrenfabrikant ist – noch vor Kuba… Reisen bildet…
Tags darauf besuchen wir den Nationalpark „Los tres ojos“, stärken uns an einem Früchtepotpourri des Straßenhändlers mit seinem Obstkarren, der mit seinem Riesenmesser Ananas, Bananen, Papaja, Wasser – und Honigmelonen direkt in mundgerechte Stücke schneidet.
Anschließend lassen wir uns mit einem Uber zur Seilbahnstation fahren. Seit 2021 hat Santo Domingo eine Seilbahn die die Aussenbezirke mit der Neustadt verbindet. Die Seilbahn sieht aus wie eine moderne Skigondelbahn – ohne Schnee versteht sich – und schwebt über den ärmsten Vierteln der Stadt hinweg in die armen Vorstadtvierteln und weiter in die besseren Wohngegenden als Anschluss an die Metro. Für umgerechnet 50 Eurocent können wir eine Rundtour fahren und bekommen Einblick in das unterschiedliche Stadtbild und die unterschiedlichen Lebenssituationen der Dominikaner.
An der Endstation sind wir dann wieder im ärmsten Stadtviertel angekommen. Hinter der hochmodernen Seilbahnstation liegt direkt das Armenviertel – heruntergekommene Häuser, kleine Lehmstraßen und Müllberge. Der Seilbahnbedienstete ist sehr in Sorge, das wir aus der Seilbahn in die falsche Gegend abbiegen und berät uns erst einmal ausführlich, wohin wir überall nicht gehen dürfen. Da uns das Uber auf der Hinfahrt schon hinter der Station durchgefahren hat, sind wir aber bereits im Bilde und warten geduldig, bis uns ein Uber direkt von der Station wieder abholt und zur Marina fährt. Die Konfrontation mit der Armut hat uns nachdenklich gemacht. Die Luftfahrt hat uns einen Eindruck gewährt, der auf der Straße sicher nicht möglich gewesen wäre…
Am nächsten Morgen verlassen wir nach drei Nächten die Marina und die Hauptstadt Santo Domingo und laufen unseren nächsten Stopp an – die Marina von Boca Chica.
Zum Abschied stehen die Offiziellen und einige Helfer am Pier bereit, helfen uns beim Ablegen und winken uns zu.
Hasta la vista Santa Domingo.