ARC 2023 Tagebuch – Tag 18 – 5. Tag auf See
Donnerstag 23.11.2023
Auf der Suche nach der optimalen Reisegeschwindigkeit…
Obwohl Frank gestern beim Abendbrot die Parole ausgegeben hat bei Sonnenaufgang den Spinnacker zu setzen um schnellstmöglich optimale Fahrt zu machen – geht das Konzept nicht auf – kein Wind.
Dafür beisst gleich ein Fisch an – der ist jedoch so groß, dass er direkt den Köder und die Angelschnur abreißt und damit in den Tiefen des Atlantik verschwindet…
Wer also demnächst einen Fisch mit Lippenpiercing aus dem Atlantik zieht … er gehört uns…
Um neun Uhr ist endlich etwas Wind – 8 Knoten – da lassen wir das Frühstück Frühstück sein und ziehen erst einmal den Spinnacker raus – immerhin nehmen wir ja an einer Rallye teil und sind durchaus ehrgeizig…
Die ersten Lebensmittel neigen sich zu Ende: Frische Pilze, Pflaumen, Salat, Baguette, Bananen – aber noch biegen sich die Tische und mit viel Obst und Gemüse ernähren wir uns sehr gesund…
Nachdem das „frische“ Baguette aufgebraucht ist und das Discounterbrot abschmilzt hat sich Jacob entschlossen, das erste Brot zu backen. Brotbacken hat gegen Wäschewaschen den überschüssigen Stromanteil gewonnen.
Der Versuch gelingt direkt und die drei noch warmen Brote werden direkt mit frischem Olivenöl verputzt.
Der Wind kommt und geht und die Männercrew sucht nach der optimalen Segelstellung – stundenlanges Segeltetris auf dem Vordeck bringt trotzdem nicht das Ergebnis, dass alle zufrieden stellt. Bei den Wendemanövern mit dem Boot überfahren wir dann auch gleich noch die Angelleine und müssen den Köder aus dem Meer retten.
Mit der Aktioncam sieht sich Bernd die Situation unter dem Kat an…
Am Abend erreichen wir die – hoffentlich – beständigen Passatwinde, die uns in die Karibik blasen sollen. Noch fahren wir jedoch weiter Richtung Süden – auf Brasilien zu…
Am vierten Segeltag legen wir bei wechselnden und oft leichten Winden 120,6 Seemeilen zurück – unsere bisher kleinste Tagesleistung. Insgesamt haben wir jetzt 545,3 Seemeilen/ von ca 2800 Seemeilen geschafft – also etwa ein Fünftel der Gesamtstrecke. Nach ersten Hochrechnungen werden wir am 10.Dezember nachts St. Lucia erreichen…